Wertheimer Kolloquium - Sommersemester 2012

Emotionales Bewegtsein in der Kunstrezeption

Mittwoch, 17.05.2014, 16.15 Uhr, Campus Westend, PEG-Gebäude

Prof. Dr. Winfried Menninghaus, Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik, Goethe-Universität Frankfurt am Main.


Motive prosozialen Verhaltens 

Mittwoch, 18.06.2014, 16 Uhr (s.t.), Campus Westend, PEG-Gebäude, Raum 5.G131

Dr. Grit Hein, Universität Zürich

Frau Dr. Hein hat ehemals am Universitätsklinikum Frankfurt gearbeitet und ist nun seit einiger Zeit in der Arbeitsgruppe von Ernst Fehr im Laboratory for Social and Neural Systems Research am Department of Economics der Uni Zürich, wo sich ihre Arbeiten beispielsweise um die Grundlagen prosozialen Verhaltens und Intergruppenprozesse im Kontext der 'Social Neurosciences' drehen.

Menschen verhalten sich aus den unterschiedlichsten Motiven prosozial. Beispielsweise kann ein helfendes Verhalten durch Empathie mit der anderen Person oder durch das Einhalten einer sozialen Norm wie Reziprozität motiviert sein. Da verschiedene Motive im gleichen Verhalten resultieren können, ist das Motiv eines prosozialen Verhaltens nur schwer durch Verhaltensbeobachtungen zugänglich. In meinem Vortrag werde ich aktuelle Studien vorstellen, die neurowissenschaftliche Methoden wie zum Beispiel Magnet-Resonanz-Tomographie (fMRT) benutzen, um Motive prosozialen Verhaltens freizulegen. In einer zentralen Studie treffen Versuchspersonen die gleiche prosoziale Entscheidung, einmal motiviert durch Empathie mit der anderen Person, und einmal motiviert durch Reziprozität. Obwohl sich keine Unterschiede im beobachtbaren Verhalten zeigten, konnte das Motiv der prosozialen Handlung anhand der Konnektivitäten innerhalb eines neuronalen Entscheidungsnetzwerkes bestimmt werden. Weitere Ergebnisse zeigten, dass Individuen mit egoistischen und altruistischen Verhaltenspräferenzen unterschiedlich auf die Induktion von Empathie und Reziprozität reagieren. Bei egoistischen Individuen führte die Induktion von Empathie zu einer signifikanten Steigerung prosozialen Verhaltens, während die Induktion von Reziprozität keinen Effekt hatte. Dagegen führte die Induktion von Reziprozität bei altruistischen Individuen zu einer zusätzlichen Steigerung prosozialer Entscheidungen. Diese Unterschiede im Verhalten gingen mit neuronalen Konnektivitätsunterschieden einher. Zusammengefasst zeigen diese Befunde, dass neurowissenschaftliche Methoden Einblicke in Motive als wichtige treibende Kraft menschlichen Verhaltens geben können.