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Apr 12 2024
14:35

Das Graduiertenkolleg „Fixing Futures“ untersucht, wie Zukunft gedacht und modelliert wird. Zwei Postdocs berichten im neuen UniReport von der Arbeit in der interdisziplinären Forschungsgruppe.  

Was machen Zukunftsvisionen mit dem Jetzt?

FRANKFURT. Wie könnte die Welt in 50 oder 100 Jahren aussehen? Angesichts einer Vielzahl an aktuellen Krisen, Konflikten und Unwägbarkeiten wird die Frage zunehmend virulent. Das 2023 gestartete Graduiertenkolleg „Fixing Futures: Technologies of Anticipation in Contemporaray Societies“, angesiedelt am Institut für Soziologie der Goethe-Universität und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, befasst sich damit, wie Zukunft auch in der Wissenschaft „antizipiert“ wird. 

Kann Wissenschaft also Hellsehen? Dr. Steven Gonzalez, Postdoc in der Forschungsgruppe, erläutert in der aktuellen Ausgabe des UniReport das Konzept: „Wir erheben nicht den Anspruch, selbst die Zukunft antizipieren zu können, sondern treten vielmehr einen Schritt zurück und betrachten Vorstellungen über die Zukunft als Diskurse, Praktiken oder Performances, die ihre eigene Wirksamkeit entfalten: Jede Zukunftskonzeption gibt in gewisser Weise den Zielpunkt vor, auf den die Welt zusteuert. Das sehen wir kritisch, da es nach unserer Ansicht nicht nur eine Zukunft gibt.“ 

Inter- oder Multidisziplinarität wird bei „Fixing Futures“ großgeschrieben: So kommen die jungen Forschenden aus der Humangeographie, Anthropologie und Soziologie. Dr. Julia Schubert, ebenfalls Postdoc im Graduiertenkolleg, gefällt, wie Interdisziplinarität gelebt wird: „Die Doktoranden haben die Möglichkeit, in den Workshops, Labs und Vorlesungsreihen andere disziplinäre Forschungszugänge kennenzulernen, ohne dass die eigene disziplinäre Identität in den Hintergrund rückt oder Differenzen unsichtbar würden.“ Ein wichtiger Aspekt von „Fixing Futures“ ist auch der Austausch mit der Öffentlichkeit; so sind bereits Ausstellungen angedacht. 

Weitere Themen im neuen Uni-Report

ExStra 
  • Doppelbarriere gegen Antibiotika: Zwei Forscher der Goethe-Universität suchen im Rahmen der Clusterinitiative SCALE nach Schwächen im ausgefeilten Abwehrsystem von Bakterien. 
  • Von der klinischen Kardiologie ins Labor und wieder zurück: Der junge Mediziner Julian Leberzammer erforscht am CPI, wie Makrophagen auf systemische Entzündungen reagieren. 

Aktuelles 

  • Wie steht es um das Studium an der Goethe-Universität? In einer großen Umfrage wurden im Wintersemester 2022/23 die Expert*innen für das Studieren befragt: die Studierenden. 

Forschung

  • Goethe, Deine Forscher: Martin Saar, Philosoph, im Porträt. 
  • Neue Grundlage für die Hitler-Forschung: Ein Team um Prof. Christoph Cornelißen übernimmt im Rahmen eines DFG-Projektes die Neuedition der Hitlerreden ab 1933. 
  • Hauptberuflich studieren, nebenberuflich pflegen? Das erziehungswissenschaftliche Projekt „InterCare“ will erforschen, wie junge Menschen die Doppelbelastung von Ausbildung/Studium und Pflege bewältigen. 

Studium, Lehre und Qualifikation 

  • Wie erleben Promovierende die Krisenjahre? Neue Ergebnisse der bundesweiten Promovierendenbefragung Nacaps. 
  • Wie man die Wälder für die Zukunft wappnet: Mit ihrer Masterarbeit hat die Umweltwissenschaftlerin Jasmin Thal einen wichtigen Beitrag für die Gewässerökologie geleistet. 

Campus

  • Der unversöhnte Theoriegeist: In „Der Philosoph: Habermas und wir“ von Philipp Felsch verschränken sich Zeit- und Geistesgeschichte in der Figur eines großen Frankfurter Denkers. 
  • Frankfurt in den 70ern: Ein chilenischer Student und politischer Flüchtling berichtet vom Leben am alten Uni-Campus Bockenheim. 

International 

  • Wenn aus der Suche nach Antworten Freundschaft wird: Rückblick auf den Neujahrsempfang für die internationale Forschungsgemeinschaft der Goethe-Universität 
  • Die Grenzen von Sprache und Vernunft: Die slowenische Philosophin Alenka Ambrož arbeitet am Forschungskolleg Humanwissenschaften. 

Kultur 

  • Kein richtiges Leben im falschen? Die Erziehungswissenschaftlerin Yandé Thoen-McGeehan hat gerade ihren ersten Roman „Weiße Wolken“ veröffentlicht. 
  • Über einen Schriftsteller und seinen Körper: Aris Fioretos wird neuer Frankfurter Poetikdozent. 

Bibliothek 

  • Ein heller Raum zum Lernen, Recherchieren und auch Kommunizieren: Die kleine Sportbibliothek am Campus Ginnheim wurde neu konzipiert und renoviert. 
  • Goethe University Data Repository (GUDe): Das Datenrepositorium steht ab sofort zur Verfügung 

Nachrufe 

  • Prof. Dr. Notker Hammerstein † 13. März 2024 
  • Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser † 24. Februar 2024 

Der UniReport 2/2024 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe

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Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de