​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
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Veranstaltungen

Nov 7 2012
15:28

45 Wissenschaftler forschen interkonfessionell und interreligiös über Glaubenstraditionen

Navid Kermani bei Auftaktveranstaltung des Graduiertenkollegs „Theologie als Wissenschaft“

FRANKFURT. Bei der öffentlichen Auftaktveranstaltung des neuen Graduiertenkollegs „Theologie als Wissenschaft“ wird der Kölner Orientalist und Schriftsteller Navid Kermani am 15. November (Donnerstag) aus seinem Roman „Dein Name“ lesen und mit dem Frankfurter Religionsphilosophen Thomas M. Schmidt ins Gespräch kommen. Dabei treffen sich literarische und religionsphilosophische Reflexion von Glaubenstraditionen im universitären Raum. Alle Interessierten sind eingeladen, den Gedankengängen zu folgen. Autorenlesung und Gespräch beginnen um 18.15 Uhr auf dem Campus Westend, Hörsaalzentrum (HZ 4).

Der Vater liegt sterbenskrank im Herzzentrum. „Die Mutter bittet die Pförtnerin, für den Vater zu beten, da stammelt die Pförtnerin, die offenbar vollständig areligiös ist, dass sie positive Energien beisteuern würde. Das ist doch Scheiße mit euren Energien, denkt der Jüngste, während er zum Aufzug vorangeht, dann lasst es doch gleich, wenn ihr nicht an Gebete glaubt.“ – Diese Szene aus Navid Kermanis Roman „Dein Name“ zeigt: Religion ist in der heutigen, pluralen Welt nicht (mehr) selbstverständlich. Die Deutungskompetenz der Religionen und der Wissenschaftscharakter ihrer Theologie(n) werden zunehmend als prekär empfunden. Aber die Szene zeigt auch: Spätestens in existentiellen Situationen beziehungsweise in religiös-säkularen Konfliktfeldern spielt auch in der (post)säkularen Gesellschaft Religion eine unausweichliche Rolle. Solche Konfliktfelder regen das Nachdenken über Religion, über Glaubenstradition ungemein an – im privaten wie auch im öffentlich-akademischen Raum – sie sind quasi „Theologie-produktiv“.

Navid Kermani war bereits im Sommersemester 2010 zu Gast in der Goethe-Universität: Als Stiftungsgastdozent der Frankfurter Poetik-Vorlesung sprach er an fünf Abend vor vollem Haus, einiges aus diesen Vorlesungen findet sich auch in seinen 2011 erschienenen Roman „Dein Name“ wieder. Der 1967 in Siegen geborene Schriftsteller ist einer breiten Öffentlichkeit durch die brillante wissenschaftliche Prosa seiner 1999 veröffentlichten Dissertation „Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran“ bekannt geworden, für die er mit dem Ernst-Bloch-Preis ausgezeichnet wurde.

Das Graduiertenkolleg „Theologie als Wissenschaft. Formierungsprozesse der Reflexivität von Glaubenstraditionen in historischer und systematischer Analyse“ wird getragen von der Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und der Gutenberg-Universität Mainz. Dem Kolleg gehören insgesamt 45 Mitglieder an, davon elf Stipendiatinnen und Stipendiaten. Die Wissenschaftler werden sich intensiv mit den unterschiedlichen Glaubenstraditionen und ihren vielfältigen Selbstbeschreibungen beschäftigen. Nicht die neutrale Beschreibung der Religion mit ihren verschiedenartigen Phänomen soll im Zentrum stehen, wie dies etwa für Religionswissenschaft, ­soziologie und ­psychologie gilt. Vielmehr geht es um die theologische Reflexion der Religionen mit ihren Geltungsansprüchen und Traditionen, die jedoch nicht isoliert, sondern konsequent im Kontext der anderen Religionen stattfindet.

Dabei sind Frankfurt und die Goethe-Universität als Mittelpunkt des neuen Kollegs prädestiniert. Die beiden christlichen Theologien, die jüdische Religionsphilosophie, die Judaistik, die islamische Theologie und die Geschichtswissenschaften pflegen an der Goethe-Universität seit Jahren einen intensiven Dialog, der nun durch das Graduiertenkolleg weiter vertieft und über die Grenzen der Universität hinaus ausgebaut wird. Dazu der Sprecher des Graduiertenkollegs Prof. Dr. Claus Arnold: „Für diese multireligiöse Metropole ist es eine intellektuelle Herausforderung ersten Ranges, die unterschiedlichen religiösen Traditionen in einen fairen und offenen Diskurs einzubinden. Dies gelingt nur in dem Maße, in dem sich die unterschiedlichen Religionen in ein reflexives Verhältnis zu ihrer je eigenen Tradition setzen können – und darin haben wir in Frankfurt Jahre lange Erfahrung.“

Informationen: Dr. des. Markus Müller, Fachbereich Katholische Theologie,  Koordinator des Graduiertenkollegs „Theologie als Wissenschaft“ und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Kirchengeschichte, Tel. 069/798-33328, markus.mueller@em.uni-frankfurt.de www.theol.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Nov 7 2012
14:32

Goethe-Universität feiert mit Studierenden und Förderern erfolgreiches Stipendiaten-Jahr. Insgesamt konnten 382 Deutschlandstipendien vergeben werden.

Erfolgsmodell Deutschland-Stipendium

FRANKFURT. Eine große Freude war allen Beteiligten anzusehen: Die Stipendiatenfeier der Goethe-Universität am Campus Westend wartete mit glücklichen Studierenden auf und war ganz maßgeblich von einem Rekordergebnis geprägt: Die Zahl der Deutschlandstipendien konnte gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Nach 161 im Vorjahr kommen nun 382 Stipendien an leistungsstarke Studierende vergeben werden. Damit steht die Goethe-Universität in absoluten Zahlen der geförderten Studierenden hinter der RWTH Aachen bundesweit auf Platz 2. Keine andere deutsche Hochschule hat dabei im Verhältnis zu Unternehmenszuwendungen mehr fördernde Privatpersonen und Stiftung mobilisiert als die Goethe-Universität.

In Anwesenheit von zahlreichen Ehrensenatoren sowie Freunden und Förderern der Goethe-Universität erhielten die Stipendiaten eine Urkunde, die ihre Teilnahme am diesjährigen Jahrgang belegt. „Der große Erfolg des Deutschlandstipendiums an der Goethe-Universität ist ein sichtbarer Erfolg der Stiftungsuniversität. Es ist zugleich eine besondere Auszeichnung für die Studierenden, hier ein solches Stipendium zu erhalten.  Sie sind damit wichtige Botschafter der Universität. Ich wünsche allen Stipendiaten, dass sie ihre Ziele im Studium erreichen“, sagte Universitäts-Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz in seinem Grußwort. „Stipendien sind hervorragende Instrumente, um jungen Talenten ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen. Wir hoffen, dass wir mit dieser rundum gelungenen Feier weitere Spender für die nächsten Stipendiaten-Jahrgänge mobilisieren können“, unterstrich Schubert-Zsilavecz.

Das Deutschlandstipendium bietet begabten Studierenden aus allen Nationen und Teilen der Gesellschaft die Chance, sich voll und ganz auf das Studium an ihrer Hochschule zu konzentrieren. Die Stipendiaten erhalten 3.600 € im Jahr; 50 % finanziert der Bund, die andere Hälfte muss die Universität über externe Spenden akquirieren.

Zahlen und Fakten zum Deutschlandstipendium an der Goethe-Universität:

An der Goethe-Universität haben im Jahre 2012 174 Spender rund 690.000 Euro gespendet; zwei Drittel entfielen auf private Spender und Stiftungen, ein Drittel kam aus der Wirtschaft. Größte Spender waren: Johann Quandt-Universitätsstiftung (39); Adolf Messer Stiftung (35); Stiftung Giersch (20); Goldman Sachs (20); Banco Santander (20); Ehrensenator Kopper (15); Evonik (15); Freunde und Förderer (18); Insight Health (10); Rotary Club (10).

Die Goethe-Universität unterstützt die Stipendiaten darüber hinaus mit einem eigenen Begleitprogramm. So arbeiten die Studierenden in interdisziplinär zusammengesetzten Gruppen unter der Leitung von Mentoren an selbst gesetzten Aufgaben. Themen, die mit der Universität, der Stadt oder der Region zu tun haben und einem gemeinnützigen Zweck dienen, stehen dabei im Fokus - vom Umweltpreis über das friedliche Fußballstadion bis hin zum Konzept für studentisches Wohnen.

Weitere Informationen: Caroline Mattingley-Scott, Leitung Fundraising, Tel. (069) 798-22471, mattingley-scott@pvw.uni-frankfurt.de, www2.uni-frankfurt.de/38657302/dstipendium 

 

 

Veranstaltungen

Nov 5 2012
16:09

Prof. Annette Zimmer aus Münster ist eine international renommierte Expertin für das Thema Bürgergesellschaft

Neue Alfred Grosser-Gastprofessorin an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Eine aktive Bürgergesellschaft zeichnet sich durch die umfassende Einmischung und Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger aus. Der Boom von Vereinen und Stiftungen, die wachsende Bereitschaft von Bürgern und das zunehmende Interesse von Unternehmen, sozial aktiv zu werden, sind Indizien für einen grundlegenden Wandel unserer Gesellschaft.

Prof. Annette Zimmer, Inhaberin der 4. Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung, geht in ihrer Forschung solchen Phänomen des Wandels nach und betrachtet dabei auch die Schattenseiten, die sich unter anderem aus dem Rückzug des Staates aus vielen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge ergeben. Die Ebbe in den öffentlichen Haushalten führt dazu, dass die Unterstützung zunehmend reduziert wird, gleichzeitig aber die Anforderungen an die Zivilgesellschaft als „Lückenbüßer“ und alternativem Dienstleister steigen.

Anlässlich der Übernahme der Stiftungsgastprofessur durch Annette Zimmer laden Goethe-Universität und Stiftung Polytechnische Gesellschaft am

Donnerstag, den 8. November 2012, 11 Uhr, Campus Westend, IG Hochhaus, 1. Etage, Raum 1.418, Grüneburgplatz 1, Frankfurt

zu einem Mediengespräch ein, bei dem wir Ihnen Frau Zimmer und ihre Forschungsthemen öffentlich vorstellen möchten.

Ihre Gesprächspartner sind: Prof. Dr. Tanja Brühl, Vizepräsidentin der Goethe-Universität Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Prof. Dr. Annette Zimmer, Universität Münster, Inhaberin der 4. Alfred Grosser-Gastprofessur Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Prodekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität. Moderation: Dr. Olaf Kaltenborn, Pressesprecher der Goethe-Universität.

Über Ihr Interesse freuen wir uns. Bitte teilen Sie uns per E-Mail (ott@pvw.uni-frankfurt.de) mit, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen können.

Zugleich dürfen wir Sie heute schon auf einen öffentlichen Vortrag von  Annette Zimmer hinweisen, über dessen Ankündigung wir uns sehr freuen: Zivilgesellschaft – Herausforderung und Potentiale Montag, 19. November, 19 bis 21 Uhr Campus Westend, Casino, Raum 1.801 (Renate von Metzler-Saal). Eine Veranstaltung im Rahmen der 8. Frankfurter Bürger-Universität

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Olaf Kaltenborn

Pressesprecher

Goethe-Universität

 

i. V. Stephan M. Hübner

Leiter Information & Kommunikation

Stiftung Polytechnische Gesellschaft

Veranstaltungen

Nov 5 2012
15:52

Hauptreihe der 8. Frankfurter Bürger-Universität startet am 12. November, u.a. mit OB Peter Feldmann und FAZ-Herausgeber Dr. Frank Schirrmacher

Demokratie im Würgegriff der Finanzmärkte?

FRANKFURT. Die Auftaktveranstaltung zur Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität unter der Schirmherrschaft des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann richtet im Wintersemester 2012 den Blick auf den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Demokratie. „Am Scheideweg: Krise des Kapitalismus – Krise der Demokratie?“, unter diesem Titel soll zusammen mit Experten und Bürgern eine erste Einordnung des ebenso aktuellen wie komplexen Themas stattfinden. Eine Einführung dazu kommt von Dr. Frank Schirrmacher, einem der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die in diesem Jahr Medienpartner der Frankfurter Bürger-Universität ist. Halten die Finanzmärkte die Demokratie tatsächlich im Würgegriff? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Antworten und Meinungen soll auch die Podiumsdiskussion liefern, die von folgenden Experten gestaltet wird:

* Peter Feldmann (Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt)

* Dr. Frank Schirrmacher (Herausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung)

* Prof. Reinhard H. Schmidt (Wirtschaftswissenschaftler)

* Prof. Christoph Deutschmann (Soziologe)

* Erik Buhn (Frankfurter Occupy-Aktivist)

* und den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern

 

* Moderation: Manfred Köhler (FAZ)

am:         Montag, 12. November 2012, um 19.30 Uhr

Ort:        Oper Frankfurt, Holzfoyer, Untermainanlage 11 (Willy-Brandt-Platz), 60311 Frankfurt

An insgesamt sechs Abenden greift die Diskussionsreihe der Frankfurter Bürger-Universität wichtige Aspekte eine der global drängendsten Fragen unserer Zeit auf. Beleuchtet werden sollen die Leitaspekte der gegenwärtigen Finanzkrise, die auch zu einer Krise der westlichen Demokratie geworden scheint. Wer kontrolliert Banken und Ratingagenturen? Ist es die Gier, die unser gesellschaftliches Zusammenleben ruiniert? Und welche Rolle spielt die Wissenschaft? Muss Forschung Politik und Öffentlichkeit mehr Orientierung geben? Oder ist der Protest der Occupy-Bewegung der richtige Weg, um sich aus dem immer stärker werdenden Griff des Finanzsystems zu befreien?

„Demokratie im Würgegriff der Finanzmärkte? - Diskussionsreihe mit Experten und Bürgern“

Weitere Vorträge:

26. November 2012

Ohnmächtige Demokratie – autistische Ökonomie Wer kontrolliert Finanzsystem und Ratingagenturen?, u.a. mit Dr. Gertraud Traud (Chefvolkswirtin Helaba) und Prof. Jan-Pieter Krahnen (Wirtschaftswissenschaftler)

10. Dezember 2012

Falsche Anreize - Ruiniert Gier die Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens?, u.a. mit Prof. Rolf Haubl (Psychologe) und Prof. Sighard Neckel (Soziologe)

17. Dezember 2012

Enteignung der öffentlichen Hand - Von der Banken zur Staatsschuldenkrise?, u.a. mit Prof. Otmar Issing (ehem. Chefvolkswirt der Deutschen Bundesbank, Dr. Christopher Pleister (Vorsitzender des Leitungsausschusses der Finanzmarktstabilisierungsanstalt) und Dr. Sahra Wagenknecht (stellvertr. Fraktionsvorsitzende „Die Linke“ im Deutschen Bundestag)

14. Januar 2013

Wissenschaft als Krisenhelfer - Muss Forschung Politik und Öffentlichkeit mehr Orientierung geben?, u.a. mit Prof Tilman Allert (Soziologe), Prof. Andreas Hackethal (Wirtschaftswissenschaftler) und Karlheinz Weimar (Hessischer Finanzminister a.D.)

28. Januar 2013

Was hat´s gebracht - Occupy als Anfang einer neuen Bürgerbewegung?, u.a. mit Prof. Axel Honneth (Philosoph), Prof. Werner Plumpe (Historiker) und Jan Umsonst (Occupy Frankfurt); mit einem Nachwort von OB Feldmann.

Beginn jeweils um 19.30 Uhr, Eintritt frei.

Wichtiger Hinweis: Veranstaltungsort ist ab dem 26. November immer die Evangelische Akademie in Hessen und Nassau e.V., Römerberg 9, 60311 Frankfurt.

Das komplette Programm der 7. Frankfurter Bürger-Uni: www.buerger.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Nov 5 2012
13:05

Öffentliche Tagung der Gesellschaft für Didaktik der Biowissenschaften am 8. Dezember im Naturkundemuseum Senckenberg, Frankfurt am Main

Biodiversität und Bildung

FRANKFURT. Klima, Biodiversität, Nutzen und Gefahren digitaler Medien, Kompetenzorientierung und Qualitätsmanagement: Diesen hochaktuellen Themen widmet sich die Tagung der Gesellschaft für Didaktik der Biowissenschaften, die im Festsaal des Forschungsinstituts und Museums Senckenberg stattfindet.

Biodiversität und Klimawandel gehören zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Sie beeinflussen sich auf komplexe Art und Weise gegenseitig; viele grundlegende Phänomene sind bis heute noch nicht ausreichend genug bekannt und bedürfen intensiver Forschung. Gerade auch der anhaltende Biodiversitätsverlust führt uns immer mehr vor Augen, welche unschätzbaren Werte ein für allemal von der Erde verschwinden und in Zukunft weiter zu verschwinden drohen.

Die Bedeutung von Bildung und Wissen spielt nicht nur in diesem Zusammenhang eine enorme Rolle. Nur wenn es gelingt, möglichst vielen Heranwachsenden in den Schulen – aber auch der gesamten Öffentlichkeit – die Bedeutung dieser Problematik und deren fachliche Grundlagen näher zu bringen, mag es gelingen, nachhaltig dem entgegen zu wirken.

Programm der Tagung „Biodiversität und Bildung“ am 8. Dezember:

9.30 Eröffnung der Tagung durch den Präsidenten der Gesellschaft für Didaktik der Biowissenschaften, Prof. Dr. Hans Peter Klein, Goethe Universität Frankfurt

9.35 Grußwort des Vizepräsidenten der Goethe Universität Frankfurt, Prof. Dr. Enrico Schleiff

9.45 Wandelnde Biodiversität und Shifting Baseline. Prof. Dr. Bruno Streit, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Biodiversität, Ökologie und Evolution, Goethe Universität Frankfurt

10.45 Die größte Vielfalt versteckt sich im Kleinen - Die Biodiversität der Eukaryoten. Prof. Dr. Angelika Preisfeld, Präsidentin der Gesellschaft für Protozoologie, Zoologie und Biologiedidaktik, Bergische Universität Wuppertal

11.45 Der Verlust der Studierfähigkeit - die Folgen der Kompetenzorientierung. Prof. Dr. Hans Peter Klein, Lehrstuhl für Didaktik der Biowissenschaften, Goethe Universität Frankfurt, Geschäftsführer der Gesellschaft für Bildung und Wissen

14.00 Digitale Demenz. Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Universitätsklinik für Psychiatrie, Universität Ulm, Leiter des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen

15.00 Klimaänderungen – (k)ein Grund zu Sorge? Prof. Dr. Peter Lemke, Leiter des Fachbereichs Klimawissenschaften am Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven

16.00 Der Bluff des Qualitätsmanagements. Prof. Dr. Rainer Dollase, Universität Bielefeld

17.00 Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Biowissenschaften

Moderation: Prof. Dr. Annette Scheersoi, Universität zu Köln

Ort: Festsaal des Forschungsinstituts und Museums Senckenberg, Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt

Die Tagung ist für alle an dieser Thematik Interessierten offen. Die Teilnahme an der Tagung ist auch für „Kurzentschlossene“ möglich, wegen der begrenzten Anzahl der Plätze wird aber um eine Online-Anmeldung bis 24 Stunden vor Beginn der Tagung gebeten.

Programm und Anmeldung unter www.didaktik-biowissenschaften.de

Veranstaltungen

Nov 2 2012
15:00

Prof. Meller spricht im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ über eine bedeutende Entdeckung

Zum „Eigensinn“ der Himmelsscheibe von Nebra

FRANKFURT. Die Himmelsscheibe von Nebra, die als weltweit älteste konkrete Himmelsdarstellung gilt, zählt zu den bedeutendsten archäologischen Entdeckungen des vergangenen Jahrhunderts. Sie ist Teil eines Hortfundes, der um 1600 v. Chr. auf dem Mittelberg bei Nebra in Sachsen-Anhalt niedergelegt worden war. In der öffentlichen Vortragsreihe „Vom Eigensinn der Dinge“, die im Wintersemester im Rahmen der Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ stattfindet, spricht am Donnerstag (8. November um 18.15 Uhr) Prof. Dr. Harald Meller, Direktor des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, über seine neusten Forschung zu diesem einmaligen Fund.

Das Thema seines öffentlichen Vortrags im Hörsaalzentrum, Campus Westend (HZ 5) lautet: „Zwischen Logos und Mythos. Zum ‚Eigensinn‘ der Himmelsscheibe von Nebra“. Moderieren wird diese Veranstaltung der Archäologe Prof. Dr. Jan-Waalke Meyer. Auch er ist Mitglied des Frankfurter Graduiertenkolleg „Wert und Äquivalent“. Ethnologen und Archäologen aus diesem Kolleg, das eine international zusammengesetzte Gruppe von 20 Doktoranden betreut, haben die Vortragsreihe konzipiert und organisiert.

Meller hat sich um die Sicherstellung und die Erforschung der Himmelsscheibe verdient gemacht. Die Bronzeplatte, die mit Applikationen aus Gold versehen ist, stellt erstaunliche Phänomene aus der Astronomie und Symbole religiöser Themenkreise dar. In Frankfurt präsentiert Meller die neuesten im Rahmen interdisziplinären Forschungsprojektes gewonnenen Ergebnisse zu diesem spektakulären Objekt vor.

Die Himmelsscheibe, eine annähernd kreisrunde Platte im Durchmesser von etwa 32 Zentimetern, hat eine aufregende jüngere Geschichte hinter sich: Nachdem sie im Juli 1999 von mit Metalldetektoren arbeitenden Raubgräbern entdeckt worden war, wechselten sie und ihre Beifunde (Bronzeschwerter, zwei Beile, ein Meißel und Bruchstücke spiralförmiger Armreife) über fast drei Jahre in der Kunsthändlerszene die Käufer, bis sie im Februar 2002 von den Schweizer Behörden sichergestellt werden konnten. Seit 2008 ist der Hortfund nun dauerhaft im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle ausgestellt.

Die Veranstaltungsreihe, die bis zum Februar läuft, geht den überraschenden Zusammenhängen nach, die sich aus dem „Eigensinn der Dinge“ ergeben. Die Vorträge zeigen, wie wenig die bislang vorgestellten Ordnungen der Dinge ausreichend sind, um die Welt des Materiellen zu verstehen. Der Eigensinn der Dinge wird dabei sowohl als Phänomen einzelner herausragender Objekte wie auch als Frage des Verstehens materieller Kultur insgesamt und damit nach der „conditio humana“ behandelt.

Informationen: Prof. Dr. Hans Peter Hahn, Institut für Ethnologie, Prof. Dr. Hans-Markus von Kaenel, Institut für Archäologische Wissenschaften, Campus Westend, 069-798 32293, value@em.uni-frankfurt.de, www.value-and-equivalence.de

Personalia/Preise

Nov 2 2012
10:00

Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge begeistern Personaler und Manager

Goethe-Universität global unter den besten Zehn

FRANKFURT. Welche Universitäten bereiten ihre wirtschaftswissenschaftlichen Absolventen am besten auf die späteren Herausforderungen in Unternehmen vor? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer weltweiten Umfrage unter Personalern und Managern führender Unternehmen, die in der International Herald Tribune veröffentlicht wurde. Das Ergebnis: Als einzige deutsche Universität schafft es die Goethe-Universität in die Liga der global besten Zehn – in eine Reihe mit Harvard, Yale, Princeton und Columbia.

Prof. Andreas Hackethal, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, freut sich über das überraschend gute Ergebnis: „Ich sehe den internationalen Spitzenplatz vor allem als Beleg für die hohe Qualität unserer Bachelor-Absolventen und die hohe Nachfrage seitens der Unternehmen nach deren Profilen. Dieses Ergebnis ist auch ein großer Ansporn, in unseren Anstrengungen zur Verbesserung von Lehre und Forschung nicht nachzulassen.“

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl betonte: „Ich danke den Verantwortlichen im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften für die hervorragende Arbeit der letzten Jahre.“ Die Professionalisierung des Fachbereichs in Lehre und Forschung werde nun auch weltweit angemessen gewürdigt. Das Ergebnis zeige, dass entschiedene Reformarbeit am Ende auch belohnt werde.

Für das Ranking hatten das HR-Beratungsunternehmen Emerging und das Umfrageinstitut Trendence rund 2500 Personalverantwortliche und 2200 Unternehmenslenker aus 20 Ländern nach den besten Universitäten weltweit befragt. Den ersten Platz belegt die Universität Harvard, beste europäische Universität ist Cambridge auf Platz 3. Neben der Goethe-Universität befinden sich noch sieben weitere deutsche Universitäten unter den Top 150.

Mehr Informationen:

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Nov 1 2012
15:31

Ausstellung und Aufführungen zeigen das lebendige Werk des Schriftstellers und Karikaturisten

75. Geburtstag von F. K. Waechter

FRANKFURT. Am 3. November 2012 wäre F. K. Waechter 75 Jahre alt geworden. Neben graphischen Arbeiten schuf Waechter Theaterstücke, erzählende Prosa, Märchen, Opernlibretti, Filme, Drehbücher und Hörspiele. Einem vielseitigen Autor wird nun in Frankfurt gedacht: Die Geburtstagsfeier besteht aus der zweimonatigen Ausstellung im Fenster zur Stadt (ab dem 3. November) und aus insgesamt sechs Aufführungen unter Federführung von Michael Quast und der Fliegenden Volksbühne im Haus des Buches und im Museum für Komische Kunst.

Der schriftstellerische Nachlass Waechters befindet sich an seiner Arbeitsstätte in Frankfurt am Main. Das Vermächtnis umfasst tausende Blätter in Konvoluten zu ca. 80 Werken, oft umfangreiche, illustrierte Manuskriptsammlungen, die F. K. Waechter in mehrjährigen Arbeitsprozessen immer wieder überschrieb, wobei er seine Stoffe in unterschiedliche Textgattungen umformte. Dabei setzt er seine unterschiedlichen Disziplinen ein. Ob er zeichnend schreibt oder schreibend zeichnet, lässt sich schwer bestimmen. Zudem korrespondieren den Dokumenten andere Gegenstände wie Skizzen, Bühnenbilder und Kostüme, Photos, Plakate, Programmhefte oder Filme.

Hinter dem Unternehmen steht ein Frankfurter Konsortium: Die Dr. Marschner Stiftung ermöglicht das Programm; das Kuratorium, vertreten durch Wolfgang Schopf, wird getragen vom Fachbereich Neuere Philologien und dem Universitätsarchiv; als Veranstalter treten die Goethe-Universität/Fenster zur Stadt und die Fliegende Volksbühne Frankfurt Rhein Main auf. Gemeinsam mit Cornelia Volhard-Waechter wird mit dem Verlag der Autoren und Diogenes, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V., dem Museum für Komische Kunst und Margarete kooperiert.

Spuk! Wahnsinn! Teufelswerk! Eine Ausstellung und sechs Aufführungen zum 75. Geburtstag von F. K. Waechter.

Vernissage: 2. November, 19 Uhr, Fenster zur Stadt/Margarete, Braubachstraße 18-22,
Ausstellung:
3. November 2012 – 2. Januar 2013, Fenster zur Stadt

Aufführungen (jeweils 20 Uhr, im Haus des Buches, Braubachstr. 16; 18.11: Museum für Komische Kunst, Weckmarkt 17)
14.11.: Das Nashorn schläft
15.11.: Der singende Knochen
16.11., Gott Fritz/Der rote Wolf
17.11.: Nach Aschenfeld
18.11.: Wahrscheinlich kommt wieder kein Schwein
19.11. Der Teufel mit den drei goldenen Haaren.

Weitere Informationen: Wolfgang Schopf, Neuere Philologien/Universitätsarchiv, Tel. 069/798-22717, w.schopf@lingua.uni-frankfurt.de

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Nov 1 2012
10:03

Der niederländische Autor Marcel Möring beschäftigt sich in seiner Trilogie mit den Überlebenden des Holocaust und ihren Nachfahren

Die Geschichte des Jakob Noah

FRANKFURT. Der niederländische Schriftsteller Marcel Möring macht in seiner Triologie die Verfolgung der Juden und ihr Überleben nach dem Holocaust zu seinem Thema. Aus seinen beiden ersten Büchern „Der nächtige Ort“ (2009) und „Louteringsberg“(2011) liest er am Dienstag (6. November) um 20 Uhr. Der 1957 geborene Schriftsteller ist in Deutschland weniger bekannt als Leon de Winter, Arnon Grunberg und Jessica Durlacher, die sich alle diesem Thema zuwenden; ihre Eltern haben die Zeit im KZ entweder überlebt oder waren untergetaucht. Diese öffentliche Veranstaltung findet auf Initiative des Lektorats Niederländisch des Fachbereichs Neuere Philologien auf dem Campus Westend, Casino, Raum 1.811 (1. Stock) statt. Die Lesung ist in Niederländisch und in Deutsch. Der Eintritt ist frei, es gibt einen Büchertisch.

Wer mit Mörings Romanen „In Babylon“ (1997), „Das große Verlangen“ (1993), „Mendel“ (1990), die alle drei in den Niederlanden preisgekrönt sind, ein wenig vertraut ist, wird bald merken, dass Personen, Namen, Themen und Orte bereits in seinen früheren Werken anwesend sind. Es ist, als arbeite Möring an dem einen großen Epos, in dem alles mit allem verbunden ist. Möring bezieht sich auf die Weltliteratur (u.a. die „Divina Comedia“) und das Alte Testament um seine jüdisch-stämmigen Protagonisten der ersten und zweiten Nachkriegsgeneration herumirren und suchen zu lassen.

„Der nächtige Ort“ (bereits auf Deutsch erschienen) erzählt die Geschichte von Jakob Noah, der als einziger Holocaust-Überlebender der Familie nach dem Krieg wie ein Wurm aus einem niederländischen Erdloch zum Vorschein kriecht. Er hat überlebt, fühlt sich aber wie amputiert, da alle anderen fort sind. Und obwohl er eine niederländische Frau heiratet und drei Töchter bekommt, scheinen seine Gefühle wie abgestorben. In Teil II der Trilogie heiratet Jakob Noahs jüngste Tochter Chaja ihre Jugendliebe Markus Kolpa. Kurz darauf verschwindet sie unter mysteriösen Umständen. Markus zieht sich mit der gemeinsamen kleinen Tochter Rebecca auf den „Berg der Läuterung“ zurück. „Louteringsberg“ wird zurzeit ins Deutsche übersetzt. Der dritte Teil ist noch nicht erschienen.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de,

www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/Niederlaendische_Sprache_Literatur_Kultur/index.html

Veranstaltungen

Nov 1 2012
09:58

Kunsthistorischer Vortrag im Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften

Zur religiösen Bildproduktion der Utrechter „Caravaggisten“

FRANKFURT. Mit Bild, Transfer und Kontext in der religiösen Malerei der Utrechter „Caravaggisten“ beschäftigt sich Valeska von Rosen, Professorin für Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, am Mittwoch (7. November) in einem öffentlichen Vortrag. Dieser beginnt um 18 Uhr im IG-Farben-Haus, Raum 411, Campus Westend. Die Kunsthistorikerin kommt auf Einladung des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität im Rahmen der Mittwochskonferenz.

Das Corpus der „Caravaggisten“ entstand in einem begrenzten Zeitraum von zwanzig Jahren – von ca. 1610 bis 1630. Diese Maler bezogen sich auf die hochgradig innovativen und tendenziell Norm zerstörenden Gemälde von Michelangelo Merisi da Caravaggi, der in der Behandlung christlicher Themen durch Verknüpfung des Sakralen mit dem Profanen neue Wege ging. Seine Bildlösungen mussten die holländischen Künstler an die veränderten Produktions- und Rezeptionsbedingungen anpassen, wie sie allein durch den Konfessionswechsel in den Niederlanden gegeben waren. „Kaum ein zweites vormodernes Gemäldecorpus ist für die Untersuchung von intendierten Bildtransfers so geeignet wie die religiöse Bildproduktion der niederländischen ‚Caravaggisten’“, so von Rosen. Die Kunsthistorikerin wird in ihrem Vortrag zeigen, wie damals die dynamischen Prozesse verliefen, in denen die Künstler ihre Möglichkeiten ausgelotet haben. Dabei ging es sowohl um die spezifischen lokalen Bedingungen wie auch um Konventionen des Geschmacks.

Informationen: Dr. Falk Müller, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798-32411, falk.mueller@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org

Veranstaltungen

Okt 31 2012
15:55

Schreibzentrum der Goethe-Universität startet den ersten Frankfurter Akademischen Schreibmonat – Auch Externe können mitmachen

„Gemeinsam schreibt man weniger allein“

FRANKFURT. Morgen, am 1. November, beginnt der erste Frankfurter Akademische Schreibmonat. Innerhalb der nächsten 30 Tagen sind Studierende, Wissenschaftler und interessierte Schreibende auch von außerhalb der Universität dazu eingeladen, mit ihren Schreibprojekten ein gutes Stück weiterzukommen. Ihr Schreibziel legen die Teilnehmenden selbst fest. Die Auftaktveranstaltung findet morgen, Donnerstag, um 16 Uhr auf dem Campus Westend im Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften Q1, Gruppenarbeitsraum 6. OG, statt.

Wer Interesse hat, kann sich bis Ende November immer wieder mit Gleichgesinnten in der Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften, Q1, Gruppenarbeitsraum 6. OG treffen oder sich über den Blog des Schreibzentrums virtuell austauschen. Dr. des. Stephanie Dreyfürst vom Schreibzentrum der Goethe-Universität ist davon überzeugt: „Schreiben, auch wenn man meint, eigentlich keine Zeit dafür zu haben.“ Im Alltagsstress zwischen drängenden Terminen und sonstigen Verpflichtungen fällt es manchmal schwer, kontinuierlich an den eigenen Texten zu arbeiten. Hausarbeiten, Diplom- und Abschlussarbeiten, Forschungsprojekte, Drittmittelanträge, Zeitschriftenaufsätze, Doktorarbeiten – unterschiedliche Schreibaufgaben mit drängenden Abgabeterminen gibt es im universitären Alltag immer und viele.

„Gemeinsam schreibt man weniger allein,“ ist das Motto des Akademischen Schreibmonats. „Denn Erfahrungen anderer Schreibzentren haben gezeigt, dass es motivierend sein kann, sich – zumindest virtuell – als Teil einer Gruppe zu begreifen. Aus diesem Grund gibt es, angelehnt an den amerikanischen Academic Writing Month, nun die Möglichkeit, sich bewusst ‚Schreibzeiten‘ zu schaffen, zu denen man gleichzeitig mit anderen an den eigenen Texten arbeiten kann“, erläutert Dreyfürst.

Teilnehmer können täglich um 16 Uhr an einer „Einschreibübung" im Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften teilnehmen oder die Schreibtutoren wegen einer individuellen Schreibberatung ansprechen. Dazu Dreyfürst: „Wir stehen als Ansprechpartnerinnen zur Argumentation, zum Schreibprozess, zur Themenplanung, aber auch zum Zeitmanagement und zur Motivation bei umfangreichen Texten zur Verfügung.“ Wer nicht vor Ort mitschreiben kann, hat die Chance auch eine Online-Schreibberatung zu bekommen.

Teilnehmer tragen Sie sich auf der offiziellen Tabelle des Academic Writing Month (AcWriMo) ein, dort vermerken sie ihr Schreibziel und ihre Fortschritt und können sich mit den anderen Teilnehmenden vergleichen. Ihr Vorname oder ein Pseudonym reichen, ein Twitter-Account ist hilfreich, wenn man sich zwischendurch an Diskussionen beteiligen und mehr von anderen Schreibenden erfahren möchten.

Informationen: Dr. des. Stephanie Dreyfürst, Dr. Nadja Sennewald, Schreibzentrum Goethe-Universität, Campus Westend, Tel.: (069) 798-32845, dreyfuerst@lingua.uni-frankfurt.de oder sennewald@em.uni-frankfurt.de

Mehr zum Akademischen Schreibmonat: http://schreibzentrumfrankfurtmain.wordpress.com/, Twitter: #schreibmonat oder #AcWriMo

Forschung

Okt 31 2012
09:17

Verhaltenstherapie-Ambulanz sucht Patienten mit chronischer Depression für eine wissenschaftliche Studie

Hilft Meditation bei der Behandlung chronischer Depression?

FRANKFURT. Depressive Störungen gehören zu den Hauptursachen gesundheitlicher Beeinträchtigungen und sind eine der häufigsten psychischen Störungen. Viele Betroffene leiden über Jahre hinweg an einer chronischen Depression. Unter einer chronischen Depression versteht man, dass sich Betroffene über mindestens zwei Jahre durchgängig an mehr als der Hälfte der Tage niedergeschlagen oder antriebslos fühlen. Dazu können häufig Schlaf- und Konzentrationsstörungen, aber auch Gefühle der Hoffnungs- oder Wertlosigkeit auftreten. Trotz psychotherapeutischer und medikamentöser Therapie können die Symptome in einigen Fällen nicht ausreichend gelindert werden.

Um Patienten mit dieser überdauernden Form der Depression besser zu versorgen, führen Psychologen unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Stangier in der Verhaltenstherapie-Ambulanz der Goethe Universität ab Frühjahr 2013 eine Therapiestudie durch. Grundlage der Behandlung ist die Achtsamkeits-Meditation. Hierbei erlernen die Teilnehmer  gegenwärtigen Empfindungen mit nicht-wertender Aufmerksamkeit entgegenzutreten, was gerade bei Depressionen hilfreich sein kann, da Betroffene häufig starke Grübeltendenzen von sich kennen, die sich negativ auf ihr Befinden auswirken. In anderen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass sich depressive Symptome durch achtsamkeitsbasierte Therapien deutlich reduzieren lassen. In der geplanten Studie sollen diese Prinzipien durch Methoden erweitert werden, die eine positivere Selbstsicht fördern, da Betroffene oft zu Selbstabwertung neigen.

Für diese Therapiestudie suchen die Frankfurter Psychologen ab sofort Betroffene, die seit mindestens zwei Jahren unter einer chronischen Depression leiden und Interesse haben, an diesem achtwöchigen Gruppentherapie-Programm teilzunehmen. Der eigentlichen Behandlung geht eine ausführliche Diagnostik voraus.

Informationen: Dipl.-Psych. Johannes Graser oder Dipl.-Psych. Charlotte Weßlau, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften, Kontaktaufnahme per Email an meditationsstudie@gmail.com oder auf den Anrufbeantworter mit umgehendem Rückruf. Tel.: (069) 798 – 25107.

Veranstaltungen

Okt 29 2012
15:16

Veranstaltung an der Goethe-Universität widmet sich der Nutzung von Smartphones und Tablet-PCs in Hochschule und betrieblicher Bildung

HERBSTIMPULSE 2012: Mobile Learning

FRANKFURT. Unter dem Titel „Mobile Learning“ finden am 5. November im Gästehaus der Goethe-Universität Frankfurt die dritten HERBSTIMPULSE statt. In der diesjährigen Veranstaltung werden Konzepte und Erfahrungen mit mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablet-PCs in Hochschulen und in der betrieblichen Bildung vorgestellt. Für den inhaltlichen Input konnten die beiden Fachexperten Dr. Christoph Igel (CeLTech - Universität Saarbrücken) und Udo Sonne (Lufthansa AG) gewonnen werden. Ziel der Veranstaltung ist der Austausch zwischen Theorie und Praxis unter dem Motto: Wissenschaft trifft Wirtschaft. Im Anschluss an die Vorträge können die Besucher aktuelle mobile Anwendungen, die an der Goethe-Universität entwickelt werden, erproben.

Bereits zum dritten Mal führen studiumdigitale, die zentrale eLearning-Einrichtung der Universität, und die Frankfurter eLearning-Agentur canudo GmbH diese Kooperationsveranstaltung durch. „Mit den dritten Herbstimpulsen wollen wir an die positiven Rückmeldungen der bisherigen Veranstaltungen anknüpfen und wieder Entwicklungen und Ergebnisse aus Forschung und Praxis weitergeben und so Wirtschaft und Wissenschaft miteinander in Verbindung bringen“, betonen die Veranstalter Claudia Bremer, Prof. Dr. Detlef Krömker und Hajo Noll.

Die HERBSTIMPULSE 2012 finden am 05.11.2012 von 16–20 Uhr im Gästehaus der Goethe-Universität in Frankfurt am Main statt. Hochschulangehörige erhalten unter Angabe ihrer Hochschule einen ermäßigten Teilnahmepreis.

Weitere Informationen: http://www.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/events/va/hi12/

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Okt 29 2012
13:37

Wissenschaftler und Schriftsteller setzen sich mit Geschichte und Kultur des Landes auseinander

Internationales Symposium zu Guatemala

FRANKFURT. Zur Erinnerung an den im Mayakalender bevorstehenden Epochenwechsel (Oxlajú B´aktun, am 21.12.2012) ernannte die UNESCO Guatemala-Stadt im Jahr 2012 zur „Welthauptstadt der Philosophie“. Auch an der Goethe-Universität setzen sich Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und Schriftsteller mit dem mittelamerikanischen Land auseinander: Das Symposium „Nunca más – Niemals wieder“ - Vom Trauma des Bürgerkrieges zur ethnischen Integration, Demokratie und sozialen Gerechtigkeit“ findet vom  1. bis 3. November an der Goethe-Universität, Campus Westend (Casino R.1.802), Grüneburgplatz 1, und dem Instituto Cervantes Frankfurt, Staufenstraße 1, statt.

Die öffentliche Veranstaltung ermöglicht den aus verschiedenen Disziplinen und Wissenskulturen kommenden Teilnehmern einen Meinungsaustausch. 30 Jahre nach dem Höhepunkt der Gewalt und 20 Jahre nach dem Friedensnobelpreis für Rigoberta Menchú wird das transkulturelle Potential der Gedächtnisforschung anhand aktueller Tendenzen in Politik, Wirtschaft, Justiz, Kirche und Kultur aufgezeigt. Am Beispiel der aktuellen Entwicklung von Menschenrechtsfragen wird Guatemala mit anderen Gedächtniskulturen verglichen. Dabei geht darum, neue zivilgesellschaftliche, kulturelle und gedächtnistheoretische Perspektiven für die Zukunft zu diskutieren.

Das Symposium findet auf Spanisch statt, die abendlichen Podiumsveranstaltungen im Instituto Cervantes werden gedolmetscht. Sämtliche Veranstaltungen sind kostenfrei und stehen allen Interessierten offen.

  • 1. November, 19:30, Eröffnungsbeiträge:  (Simultanübersetzung) Otilia Lux de Cotí und Tom Koenigs, „20 Jahre nach dem Friedens-Nobelpreis – Was bedeutet „Nunca más“ heutzutage?“ Moderation. Elisabeth Rohr und Roland Spiller
  • 2. November, 20:00, Podiumsdiskussion: (Simultanübersetzung) Gustavo Porras, Otilia Lux de Cotí, Carolina Escobar Sarti, Arturo Taracena, “Überwindung des Traumas und die Gestaltung der Zukunft”. Moderation: Gerhard Strecker
  • 3. November, 19:30, „Nacht der Literatur“, Lesung der Autoren Dante Liano / Alan Mills/ Carol Zardetto. Moderation: Valeria Grinberg und Werner Mackenbach

Leitung des Symposiums: Prof. Dr. Roland Spiller, Institut für Romanische Sprachen und Literaturen; Schirmherr: Tom Koenigs, (MdB). Mitorganisatoren: Prof. Dr. Thomas Schreijäck, Katholische Theologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main. Mit freundlicher Unterstützung der Volkswagen-Stiftung, des DSV, Theologie Interkulturell, Goethe-Universität, Vereinigung der Freunde und Förderer der Goethe Universität sowie des Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften der Goethe Universität

Anmeldung und weitere Informationen: Gerhard Strecker, Koorganisator und derzeit Organisationssekretär des Guatemala-Symposiums, Tel. 069-764410, gerhardstrecker@yahoo.de

Veranstaltungen

Okt 29 2012
13:33

Einladung zum Medientermin:

Wie kommt das Wissen in den Markt?

FRANKFURT. Moderne Gesellschaften leben von Innovationen als Wachstumstreiber. Was Gesellschaften und Unternehmen morgen brauchen, wird nicht selten heute schon an Universitäten vorgedacht. Doch wie kommt dieses Wissen in den Markt?

Das Tochterunternehmen INNOVECTIS der Goethe-Universität wurde dafür vor 10 Jahren gegründet. Es ist zuständig für den erfolgreichen Transfer von akademischem Know-how in die wirtschaftliche Praxis.

Anlässlich ihres Zehnjährigen lädt die INNOVECTIS Experten zu einer Festveranstaltung mit Podiumsdiskussion ein – allen voran den renommierten Trendforscher Eike Wenzel. Dieser wird in einem Impulsvortrag einen Blick in die Zukunft von Gesellschaft und der Wissensproduktion werfen.

Wir würden uns freuen, Sie als Medienvertreter/in zu diesem Termin begrüßen zu können am

Dienstag, dem 30.10.2012, um 19.00 Uhr
auf dem Campus Westend der Goethe-Universität,
Renate-von-Metzler-Saal.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Beste Grüße

Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher
Goethe-Universität Frankfurt

Kontakt: Dr. Ottmar Schöller, Geschäftsführer, Tel.: 069 25616 32-18, info@innovectis.de,

Veranstaltungen

Okt 24 2012
16:29

Bewerbungsstrategien optimieren und erste Firmenkontakte knüpfen

Jobbörse für Jungakademiker an der Goethe-Uni

FRANKFURT. Die 14. Frankfurter Jobbörse richtet sich an Absolventen und Studierende der Naturwissenschaften und der Medizin, die sich schon vor dem Abschluss ihres Studiums über Möglichkeiten des Berufseinstiegs  informieren und Kontakte mit Unternehmen knüpfen wollen. Auf dem Campus Riedberg der Goethe-Universität bietet der Workshoptag am 7. November Gelegenheit, die eigenen Bewerbungsstrategien zu optimieren. Beim Ausstellertag am 8. November können die angehenden Absolventen Unternehmen vornehmlich aus der Chemie-, Pharma- und Life-Science-Branche kennen lernen. Veranstalter sind die Goethe-Universität, das JungChemikerForum der Gesellschaft Deutscher Chemiker und das Hochschulteam der Agentur für Arbeit Frankfurt/Main.

Mit Messeständen präsentieren sich am 8. November 22 namhafte Unternehmen, darunter Abbott, ALTANA, BASF, Bayer, Boehringer Ingelheim, Celanese, Clariant, Engelhard Pharma, Eurofins Food, Evonik Industries, Fresenius-Gruppe, Heraeus, Hoffmann–La Roche, Lanxess Deutschland, Life Technologies GmbH, Merck, Merz, Pharmexx, Procter & Gamble, Roche Diagnostics, Sanofi-Aventis Deutschland, Thermo Fischer sowie VBIO. Sie informieren darüber, welche Anforderungen die Bewerber erfüllen und welche Hürden sie bis zur Einstellung nehmen müssen. Highlights des Begleitprogramms am 8. November 2012 sind die Präsentationen verschiedener Unternehmen und ein vor Publikum geführtes Bewerbungsgespräch.

Workshoptag: Mittwoch, 7. November 2012, 9:30 bis 16:30 Uhr
Ausstellertag
: Donnerstag, 8. November 2012, 9:30 bis 16:30 Uhr
Adresse
: Campus Riedberg, Max-von-Laue-Str. 9, 60438 Frankfurt am Main

Hinweise für Teilnahmer: Alle Angebote sind kostenlos. Der Workshoptag ist bereits ausgebucht. Ein kostenloser Shuttlebus verkehrt am 8. November zwischen Hauptbahnhof und Campus Riedberg.

Informationen: www.jobboerse-ffm.de.

Personalia/Preise

Okt 24 2012
15:06

Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts Anne Bohnenkamp-Renken jetzt auch ordentliche Professorin an der Universität

Goethe verbindet: Hochstift und Universität wollen stärker kooperieren

FRANKFURT. Das Freie Deutsche Hochstift und die Goethe-Universität rücken in der Geburtsstadt des großen Dichters näher zusammen. Heute wurde gefeiert, was schon seit einiger Zeit erfolgreich praktiziert wird: die Kooperation der beiden Institutionen, die mit der Berufung der Direktorin des Hochstifts, Prof. Anne Bohnenkamp-Renken, an den Fachbereich Neuere Philologien, Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik, weiter intensiviert werden soll. Die 51-jährige Germanistin, die seit 2003 mit dem Hochstift eines der ältesten Kultur- und Forschungsinstitute in Deutschland leitet, ist eine international renommierte Goethe-Forscherin und schon seit 2004 Honorarprofessorin an der Goethe-Universität.

Bohnenkamp-Renken zu den neuen Chancen dieser Zusammenarbeit, der auch ein Vertrag der beiden Institutionen zugrunde liegt: „Es gibt eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten, die wir nun konsequenter verfolgen können: ob in der Forschung, wenn es um die Erschließung unserer Sammlungen, um die im Hause entstehenden Editionen oder generell um die Medialität von Literatur geht, oder in der Lehre: Studierende können zukünftig im Hochstift auch an Originalen in einer der bedeutendsten Handschriftensammlungen arbeiten, die wissenschaftliche Bibliothek mit mehr als 130.000 Büchern nutzen oder erste Erfahrungen in den Bereichen Edition, Archiv und Ausstellung sammeln.“ Seit ihrem Studium in Göttingen beschäftigt sie sich intensiv mit dem in Frankfurt geborenen Universalgelehrten, und sie ist sicher: „Goethe ist so vielseitig, dass er nie langweilig wird. Nicht nur literarische Themen lassen sich mit ihm erschließen. Bildende Kunst, Geschichte, Naturwissenschaften und mehr: Dass Goethe sich sogar mit Fragen der Ökonomie befasst hat, lässt sich zurzeit in unserer aktuellen Ausstellung ‚Goethe und das Geld‘ studieren.“ Die Wissenschaftlerin hat gleich nach ihrem Studium der Germanistik, Philosophie und Publizistik in Göttingen mit ihren intensiven Goethe-Studien begonnen: Als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Albrecht Schöne war sie an der Herausgabe von Goethes „Faust“ im Deutschen Klassiker Verlag beteiligt; eine Studienausgabe, die in der Fachwelt Maßstäbe gesetzt hat. Es folgte eine intensive Lehr- und Forschungszeit am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität München von 1989 bis 2003, wo sie an der von Hendrik Birus herausgegebenen Ausgabe von Goethes „West-östlichen Divan“ mitarbeitete und die späten ästhetischen Schriften Goethes herausgab (beides Deutscher Klassiker Verlag). Im Mittelpunkt steht hier Goethes Konzept einer „Weltliteratur“‘, die er auch als „geistigen Handelsverkehr“ bezeichnet. Gemeint ist der internationale und interkulturelle Austausch, bei dem nicht zuletzt die Übersetzer und das Übersetzen eine wichtige Rolle spielen, die auch der Komparatistin Bohnenkamp-Renken sehr am Herzen liegen.

Zurzeit erarbeitet sie mit ihrem Team eine neue historisch-kritische Hybrid-Edition von Goethes „Faust“, die es erstmals erlauben wird, die rund 60 Jahre umfassende Entstehung von Goethes Drama anhand der überlieferten Arbeitshandschriften nach zu verfolgen. Während dieses DFG-Projekt in Kooperation mit dem Goethe- und Schiller-Archiv der Klassik Stiftung Weimar und der Computerphilologie der Universität Würzburg läuft, ist Bohnenkamp-Renken auch an dem Frankfurter LOEWE-Schwerpunkt „Digital Humanities“ beteiligt, in dem ausgelotet wird, welche Möglichkeiten sich für die Textwissenschaften aus dem aktuellen Medienwandel ergeben. Zu den konkreten Projekten gehören die Erstellung einer Datenbank mit den im Hochstift gesammelten Illustrationen zu „Faust“, die in Ergänzung der digitalen historisch-kritischen Ausgabe die Möglichkeit bieten wird, Faust-Darstellungen aus unterschiedlichsten Epochen mit der jeweiligen Textstelle im Drama zu verknüpfen.

Außerdem verantwortet Bohnenkamp-Renken Ausstellungen rund um Goethe und die Romantik; dazu gehört auch die zurzeit in Kooperation mit Wirtschaftshistorikern der Goethe-Universität entwickelte Ausstellung „Goethe und das Geld“ im Frankfurter Goethe-Haus. In den Kellermagazinen des Hochstifts am Großen Hirschgraben, direkt neben dem Haus, wo Goethe aufgewachsen ist, werden nicht nur Handschriften Goethes aufbewahrt – dort liegt eine der vielseitigsten Sammlungen zur Literatur der deutschen Romantik mit Nachlässen und Teilnachlässen von Clemens und Bettine Brentano, Achim von Arnim, Friedrich von Hardenberg (Novalis), Joseph von Eichendorff u.a. Zudem befindet sich der Nachlass Hugo von Hofmannsthals zu großen Teilen in diesen Magazinen. Die Erforschung dieser Schätze zieht Wissenschaftler aus aller Welt nach Frankfurt und wird auch Nachwuchsforscher und Studierenden der Goethe-Universität noch intensiver beschäftigen.

Von diesem Wintersemester an wird Bohnenkamp-Renken ihre Kompetenz auch in Gremien ihres Fachbereichs Neuere Philologien einbringen. Dekanin Prof. Susanne Opfermann und Vizepräsident Prof. Lutz-Bachmann zeigen sich hoch erfreut von der Berufung einer „weithin anerkannten Goethe-Forscherin“, die auch in einschlägigen wissenschaftlichen Gesellschaften – wie der Goethe-Gesellschaft Weimar, der Klassik Stiftung Weimar und dem Dachverband der literarischen Gesellschaften in Deutschland – hervorragend vernetzt ist. Lutz-Bachmann betont: „Wir sind stolz, dass wir Frau Bohnenkamp-Renken nun als eine Kollegin bei uns an der Universität begrüßen dürfen und bereits erste gemeinschaftliche Forschungsprojekte von Hochstift und Goethe-Universität bewilligt wurden.“ Auch der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses des Hochstifts, Carl von Boehm-Bezing, begrüßt die Berufung als einen strategischen Schritt zur Stärkung beider Partnerinstitutionen: „Dies unterstreicht die zentrale Rolle, die im Spektrum der Aufgaben des Hochstifts den Bereichen Forschung und Lehre zukommt. Wir freuen uns über den zukunftsweisenden Schritt, der die traditionsreiche Verbindung zwischen unseren Institutionen stärkt und beste Voraussetzungen schafft für die Fortführung und den Ausbau der guten Zusammenarbeit.“ Vor Bohnenkamp-Renken waren bereits 2008 der stellvertretende Direktor des Städel, Jochen Sander, und der Direktor des Frankfurters Zoos, Manfred Niekisch, zu Kooperationsprofessoren der Goethe-Universität ernannt worden. Diese Professuren sind ein Ausdruck der erweiterten Autonomie der Stiftungsuniversität. Grundlage für die ungewöhnliche Art der Kooperation ist die seit 1. Januar 2008 gültige Berufungssatzung der Goethe-Universität. Danach ist eine „kooptative Berufung“ einer Persönlichkeit (also ohne Ausschreibungsverfahren) möglich, wenn diese/r Wissenschaftler/in bereits in leitender Position an einer anderen Hochschule, einer außeruniversitären Forschungseinrichtung oder einer vergleichbaren Institution tätig ist.

 

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Okt 23 2012
13:25

Feierstunde an der Goethe-Universität anlässlich der Berufung von Prof. Bohnenkamp-Renken.

Goethe-Expertin des Frankfurter Hochstifts übernimmt Professur an der Universität

FRANKFURT. Von diesem Wintersemester an wird Prof. Anne Bohnenkamp Renken, Direktorin des Frankfurter Hochstifts, ihre Kompetenz in der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft als ordentliche Professorin in Lehre und Forschung des Instituts für Deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Goethe-Universität einbringen. Anlässlich der Kooptation richtet die Goethe-Universität eine Feierstunde aus:

am 24. Oktober 2012 um 12 Uhr c.t. im Eisenhower-Saal, IG-Farben-Gebäude, Campus Westend.

Vizepräsident Prof. Lutz-Bachmann, der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses des Hochstifts, Carl von Boehm-Bezing, und die Dekanin des Fachbereichs 10, Prof. Susanne Opfermann, werden Grußworte sprechen. Die wissenschaftliche Würdigung von Frau Bohnenkamp-Renken übernimmt Prof. Heinz Drügh.

Bitte teilen Sie uns mit, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen dürfen.

Mit besten Grüßen

Dr. Olaf Kaltenborn
Leiter Abteilung Marketing und Kommunikation

Tel: (069) 798-23935, Fax: (069) 798-28530,
kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

Weitere Informationen: Dr. Martin Schuhmann, Tel: (069) 798-32744, Schuhmann@lingua.uni-frankfurt.de 

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Okt 19 2012
13:47

Vortrag im Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften. Im Anschluss Ausstellungseröffnung zu Yto Barrada „Hand-Me-Downs"

Wenn sich Historiker mit Rhythmen beschäftigen

FRANKFURT. Über die Geschichte der mittelalterlichen Rhythmen hält Jean Claude Schmitt, Professor für Mittelalterliche Geschichte und Directeur d’études an der École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris, am Mittwoch (24. Oktober) um 18 Uhr im IG-Farben-Haus, Raum 411, Campus Westend, einen öffentlichen Vortrag. Der Wissenschaftler kommt auf Einladung des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität im Rahmen der Mittwochskonferenz.

Der Vortrag wird sich mit der Geschichte der sozialen Rhythmen beschäftigen – wobei der Begriff Rhythmus als übergreifendes Werkzeug Verwendung findet, um alle sozialen und kulturellen Aspekte der mittelalterlichen Gesellschaft zwischen dem 5. und dem 16. Jahrhundert zu analysieren. An den 1985 verstorbenen bekannten französischen Historiker Fernand Braudel anschließend stellt sich Schmitt die Frage: Wie kann der Historiker die Rhythmen in der Geschichte, d. h. in verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens, mit den Rhythmen der Geschichte, d. h. des historischen Zeitlaufs, verknüpfen?

In Zusammenhang mit Musik, Tanz und Dichtkunst ist der Begriff des Rhythmus Historikern geläufig; sie haben ihn aber – im Gegensatz zum Zeitbegriff – in ihrer eigenen Disziplin nicht theoretisiert. Es ist das Verdienst von Soziologen sowie Kultur- und Sozialanthropologen wie Emile Durkheim, Marcel Mauss, Georg Simmel oder Pierre Bourdieu, aber auch von Künstlern und Theoretikern moderner Kunst wie Paul Klee, sich mit dem Begriff Rhythmus im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften theoretisch auseinandergesetzt zu haben. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Institut français d’histoire en Allemagne statt.

Im Anschluss an diesen Vortrag wird um 20 Uhr die Ausstellung zu dem Video „Hand-Me-Downs" der marokkanischen Künstlerin Yto Barrada eröffnet; sie findet statt in der Studiengalerie 1.357 im ersten Stock des IG-Farben-Hauses (Raum 1.357). „Hand-Me-Downs“, so erklärt Yto Barrada zu Beginn des Videos, ist eine Bezeichnung für Kleidungsstücke, die innerhalb von Familien weitergereicht und aufgetragen werden. Auf eine ähnliche Weise sollen auch die Erzählungen, die den Kern des Videos ausmachen, verstanden werden.

„Hand-Me-Downs“ behandelt die politischen und sozialen Folgen des Kolonialismus. Dabei geht es nicht um die große Erzählung, sondern um kleine Erzählungen aus dem Alltag der Betroffenen. Insgesamt 15 „weitergereichte“ Geschichten werden von der Künstlerin in neutralen Tonfall vorgetragen. Die Herkunft der Geschichten wird nicht offengelegt, Kontexte sind nur angedeutet. Das Video umkreist Lebenssituationen im Übergang vom Kolonialismus zum Postkolonialismus in Marokko – Brüche in den Identitäten, in den Familien, in den Biografien. Yto Barrada ist 1971 in Paris geboren und in Tanger, Marokko, aufgewachsen. Sie studierte zunächst Geschichtswissenschaft und Politologie an der Sorbonne in Paris, später studierte sie am International Center of Photographie in New York. Yto Barrada lebt in Tanger, wo sie sich in der Kultur- und Sozialarbeit engagiert. Im Jahr 2011 wurde sie als Deutsche Bank Artist of the Year ausgezeichnet.

Die Studiengruppe „Geschichtspolitik, Gedächtniskultur und Bildgebrauch“ hat Inhalte, Kontexte und künstlerische Strategien des 14-minutigen Videos im vergangenen Semester, unterstützt von Lehrenden unterschiedlicher Fachrichtungen, erarbeitet. Dabei stehen Fragen nach dem bildlichen Umgang mit Geschichte und dem Verhandeln von Geschichte und Erinnerung in der aktuellen Videokunst im Mittelpunkt. Der Film ist vom 25. Oktober bis 29. November 2012 montags bis donnerstags zwischen 12 und 17 Uhr in der Studiengalerie 1.357 im I.G.-Farben-Haus zu sehen.

Die Studiengalerie 1.357 ist Teil einer Kooperation des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität und des Städel Museums Frankfurt. Die Studierenden erlernen Grundlagen des Umgangs mit ästhetischen Verfahren geschichtspolitischer Arbeit. Initiiert wurde die Gruppe von Prof. Dr. Bernhard Jussen vom Historischen Seminar und Dr. Martin Engler, Leiter Gegenwartskunst am StädelMuseum.

Informationen: Zum Vortrag: Dr. Falk Müller, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798-32411, falk.mueller@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org

Zur Studiengalerie: Prof. Dr. Bernhard Jussen, Historisches Seminar, Campus Westend, Tel.: 069/798-32427, jussen@em.uni-frankfurt.de; Dr. Martin Engler, Leiter Gegenwartskunst am Städel Museum, Tel.: 069/605098210, engler@staedelmuseum.de; Dr. Henning Engelke, Kunsthistorisches Institut, Campus Bockenheim, Tel 069/798-23470, engelke@kunst.uni-frankfurt.de; Bild- und Textmaterial:Studiengruppe „Geschichtspolitik, Gedächtniskultur und Bildgebrauch“ unter http://studiengalerie1357.wordpress.com/

Veranstaltungen

Okt 18 2012
15:23

Öffentliche Vortragsreihe im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft.“ – Zum Auftakt spricht der Phänomenologe Waldenfels

Vom Eigensinn der Dinge

FRANKFURT. Nie zuvor war der Mensch von einer solch großen Anzahl von Dingen umgeben wie heute. Die Dinge erweisen sich als immer komplexer und ihre Beherrschung verlangt dem Einzelnen und der Gesellschaft außerordentliche Anstrengungen ab. Die öffentliche Vortragsreihe „Vom Eigensinn der Dinge“, die im Wintersemester im Rahmen der seit 1986 an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ stattfindet, will zeigen, wie wenig die bislang geltenden Vorstellungen vom Wert und Sinn der Dinge ausreichen. Zum Auftakt spricht der Bochumer Philosophie-Professor Bernhard Waldenfels am Donnerstag (25. Oktober um 18.15 Uhr) über „Die Mitwirkung der Dinge in der Erfahrung“.

Für den Phänomenologen Waldenfels sind die Dinge keine bloßen Objekte, sondern in ihnen verkörpern sich Bedeutungen, Erinnerungen und Erwartungen. Sie sind eben stets mehr als bloße Dinge – wie der Wissenschaftler zeigen wird. Außerdem wird er belegen, wie sich unser heutiges Denken im Vergleich zum klassischen verändert hat: Während das klassische Denken dazu neigt, Dinge als Träger von Eigenschaften zu identifizieren, drohen die Dinge heute, ihr Eigengewicht einzubüßen. „Der Mensch ohne Eigenschaften scheint umgeben von Dingen ohne Eigenheiten“, bringt Waldenfels es auf den Punkt. Entsprechend groß sei die Versuchung, aus den technischen, ökonomischen oder administrativen Netzwerken auszubrechen und nach Resten handfester, fühlbarer, auch exotischer Präsenz zu suchen. Moderieren wird diese Veranstaltung der Philosophie-Professor und Vize-Präsident der Goethe-Universität, Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann.

Konzipiert und organisiert wurde diese Vortragsreihe von Ethnologen und Archäologen aus dem Frankfurter Graduiertenkolleg „Wert und Äquivalent“, das eine international zusammengesetzte Gruppe von 20 Doktoranden betreut. „Archäologie und Ethnologie als Wissenschaften der materiellen Kultur haben sich schon immer der Herausforderung durch die Dinge gestellt und versucht, diese genau zu untersuchen und in den gegebenen Kontexten differenziert zu interpretieren", betont der Ethnologe Prof. Dr. Hans Peter Hahn.

Im Konzert mit Fachleuten aus Archäologie und Ethnologie sowie aus Kunstgeschichte, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte wird die Vortragsreihe den überraschenden Zusammenhängen nachgehen, die sich aus dem „Eigensinn der Dinge“ ergeben. Die Vorträge werden zeigen, wie wenig die bislang vorgestellten Ordnungen der Dinge ausreichend sind, um die Welt des Materiellen zu verstehen. Der Eigensinn der Dinge wird dabei sowohl als Phänomen einzelner herausragender Objekte wie auch als Frage des Verstehens materieller Kultur insgesamt und damit nach der „conditio humana“ behandelt. Der Archäologe Prof. Dr. Hans-Markus von Kaenel ergänzt: „Im Mittelpunkt der Vorträge stehen Eigenschaften der Dinge selbst, die in den gängigen Theorien zur Welt des Materiellen oftmals übersehen wurden.“

Das Programm im Einzelnen:

Alle Vorträge finden auf dem Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 5, statt. Beginn jeweils 18.15 Uhr.

  • 25. Oktober 2012: Prof. Bernhard Waldenfels (Ruhr-Universität Bochum)
    Die Mitwirkung der Dinge in der Erfahrung
  • 8. November 2012: Prof. Harald Meller (Landesamt Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt)
    Zwischen Logos und Mythos

    Zum „Eigensinn“ der Himmelsscheibe von Nebra. Über die Deutung einer der wichtigsten archäologischen Funde des letzten Jahrhunderts.
  • 29. November 2012: Prof. Monika Wagner (Universität Hamburg)
    Das Material der Dinge

    Ton und Gips als plastische Werkstoffe. Über die Bedeutung von Kunst als Bewahrer ursprünglicher Materialien und ihrer Verarbeitung.
  • 13. Dezember 2012: Prof. Jan Assmann (Universität Heidelberg)
    Festliche Dinge im Alten Ägypten

    Über die Assoziationen, die in Form und Dekoration von Objekten zum Ausdruck kommen.
  • 17. Januar 2013: Prof. Susanne Küchler (University College London)
    Wie Dinge Netzwerke vermitteln

    Über das Wissen der Dinge etwa aus fremden Welten, die die Lagerräume unserer Museen füllen.
  • 7. Februar 2013: Prof. Hans-Jörg Rheinberger (Max-Planck-Institut Berlin)
    Über epistemische Dinge

    Mit Beispielen aus den Biowissenschaften des 20. Jahrhunderts.

Informationen: Prof. Dr. Hans Peter Hahn, Institut für Ethnologie, Prof. Dr. Hans-Markus von Kaenel, Institut für Archäologische Wissenschaften, Campus Westend, 069-798 32293, value@em.uni-frankfurt.de, www.value-and-equivalence.de