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Posttraumatische Belastungsstörung

Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann nach einem traumatischen Erlebnis (z.B. im Rahmen einer Flucht) auftreten. Menschen mit dieser Störung leiden häufig unter belastenden Erinnerungen oder Alpträumen in Bezug auf traumatische Erlebnisse. Sie vermeiden es oft, Dinge zu tun oder Orte aufzusuchen, die sie an das Erlebte erinnern, vermeiden es, daran zu denken oder lenken sich von ihren Gedanken ab. Häufig berichten die Betroffenen auch von einer erhöhten körperlichen Anspannung und Schreckhaftigkeit. Durch die traumatischen Erlebnisse verändern viele Menschen grundlegend ihre Ansichten über sich selbst, über andere Menschen und über ihre Umwelt. Zusätzlich dazu kann eine Posttraumatische Belastungsstörung den Umgang mit der Familie und Kindern negativ beeinflussen oder körperlich krankmachen.

Psychotherapie ist die beste Behandlung für Menschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung.

Imagery Rescripting

Imagery Rescripting ist eine Therapieform zur Behandlung Posttraumatischer Belastungsstörungen. Beim Imagery Rescripting setzen sich die Patient*innen imaginativ mit belastenden Erinnerungen auseinander. Das traumatische Ereignis wird in der Vorstellung verändert, sodass es in der Vorstellung einen weniger oder gar nicht mehr belastenden Verlauf nimmt. Bei der Veränderung der Vorstellung sind zahlreiche kreative Methoden möglich. Die traumatische Erinnerung wird damit verändert, z.B. in Form von Bewältigungsbildern oder durch Integration neuer Bewertungen.

Was bieten wir?

Wir bieten eine neue Therapieform zur Behandlung der Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung mittels Imagery Rescripting (Link ImR für Dritte) an. In dieser Therapie helfen wir den Betroffenen besser mit ihren traumatischen Erfahrungen umzugehen. Wir arbeiten mit geschulten Therapeut*innen und Übersetzer*innen.

Die Therapie dauert 10 Wochen. Die Teilnahme an der Studie dauert ungefähr 12 Monate.

Vorteile einer Teilnahme

  • Teilnehmende bekommen eine genaue Untersuchung ihrer Beschwerden, die sie aufgrund der traumatischen Erfahrungen haben
  • In Gruppe 1 (siehe Ablauf der Studie > Link) bekommen die Teilnehmenden sofort eine Behandlung. Diese umfasst 10 Termine von jeweils 100 Minuten.
  • In Gruppe 2 (siehe Ablauf der Studie > Link) bekommen die Teilnehmenden Vorschläge bezüglich Einrichtungen, bei denen sie Hilfe bekommen können. Falls dies nicht hilfreich sein sollte, können die Teilnehmenden anschließend die Behandlung bei uns bekommen
  • Teilnehmende bekommen für die beiden Untersuchungen nach Therapie bzw. Wartezeit 8 Euro pro Stunde

Weitere Vorteile

  • Teilnehmende helfen anderen:
    Durch die Studie können wir die neue Behandlungsform wissenschaftlich erforschen. Dadurch können wir auch anderen Personen mit Fluchterfahrungen besser helfen.

Infos zur Studie

 

In dieser Studie wollen wir zwei Arten der Behandlung miteinander vergleichen:

Gruppe 1

Bei Teilnehmer*innen dieser Gruppe wird eine Psychotherapeutin Ihnen helfen, innere Vorstellungen zum Trauma und seinen Folgen zu verändern, um die Posttraumatische Belastungsstörung zu behandeln. Mit dieser Therapie wurden bereits Geflüchtete sowie Betroffene von körperlicher oder sexueller Gewalt und anderen traumatischen Erlebnissen erfolgreich behandelt. Der große Einfluss von inneren Vorstellungsbildern auf unser Befinden wird in dieser Therapieform genutzt. Die Therapeutin hilft dabei, in der Vorstellung einen Verlauf der traumatischen Ereignisse zu entwickeln, der weniger oder gar nicht belastend ist.

Gruppe 2

Teilnehmer*innen dieser Gruppe verweisen wir an Einrichtungen, die Menschen mit seelischen Erkrankungen unterstützen. Sie können alle Angebote nutzen, die dort angeboten werden.


Ablauf der Studie:

 

Das erwartet Teilnehmende:

1) Vorgespräch:

Als erstes findet ein telefonisches oder persönliches Vorgespräch statt.

2) Diagnostische Untersuchung:

Danach führen wir eine diagnostische Untersuchung durch. Mithilfe dieser Gespräche erfahren wir etwas über das Befinden der Patient*innen und stellen fest, ob unser Behandlungsangebot für die Patientin* den Patient passend ist (siehe unten). Anschließend werden die Patient*innen per Zufall einer der beiden Gruppen zugewiesen.

3a) Für Gruppe 1: Therapie bei uns

Wenn sie in Gruppe 1 kommen, erhalten die Patient*innen von uns 10 Therapiestunden. In diesen führen wir das Imagery Rescripting durch. Mehr dazu hier (Link ImR für Dritte).
Vor jedem Gespräch bitten wir die Patient*innen, einige kurze Fragen zu ihrem Befinden zu beantworten. Nach dem 4. Und 8. Gespräch bitten wir die Patient*innen, Ihre Erfahrungen mit der Therapie einzuschätzen.

3b) Für Gruppe 2: Informationen über andere Angebote

Wenn die Patient*innen in Gruppe 2 kommen, nennen wir ihnen Einrichtungen, die sie unterstützen können. Dort können sie alle Angebote nutzen. Sollte dies nicht hilfreich sein, können die Patient*innen im Anschluss an die Studie die Behandlung bei uns erhalten.

4) Follow-Up Befragungen:

Nach der Therapie werden die Patient*innen gebeten in zeitlichen Abständen drei weitere Male Fragebögen für uns auszufüllen. Diese Daten nutzen wir für die wissenschaftliche Evaluation der Therapie. Die Patient*innen erhalten hierfür 8 Euro pro Stunde.

Insgesamt ist es für uns wichtig, dass die Patient*innen die Fragebögen ausfüllen, damit wir die Therapieform untersuchen können.


Voraussetzungen für die Teilnahme:

Patient*innen sind geeignet für eine Teilnahme, wenn sie

  • nach Deutschland geflüchtet sind,
  • zwischen 18 und 65 Jahren alt sind,
  • die Diagnose der Posttraumatischen Belastungsstörung erfüllen,
  • krankenversichert sind,
  • keine Bipolare Störung oder psychotische Erkrankung haben oder hatten,
  • keine Gefahr besteht, dass Sie sich oder andere verletzen könnten,
  • sie noch mindestens 6 Monate am Studienort leben werden
  • und sie momentan ihre traumatischen Erinnerungen bearbeiten und bewältigen wollen.

Für Patient*innen, die nicht gut Deutsch oder Englisch sprechen, können wir eine Dolmetscherin * einen Dolmetscher für das Vorgespräch, die diagnostische Untersuchung und für die Therapie (für Gruppe 1) bereitstellen. Auch beim Ausfüllen der Fragebögen können wir die Patient*innen entsprechend unterstützen.


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