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Jun 9 2016
17:26

Katja Lange-Müller startet am 14. Juni mit ihren Frankfurter Poetikvorlesungen.

Das Problem als Katalysator

FRANKFURT. Katja Lange-Müller, eine der wohl interessantesten literarischen Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, wird ab dem 14. Juni an fünf aufeinanderfolgenden Dienstagen vor einem akademischen Publikum und einer literarisch interessierten Öffentlichkeit Einblick in ihr künstlerisches Schaffen geben. Katja Lange-Müller führt mit „Das Problem als Katalysator“ die 1959 mit Ingeborg Bachmann begründete erfolgreiche Tradition der Frankfurter Poetikvorlesungen fort.

Lange-Müllers erster Erzählband „Wehleid – wie im Leben“ erschien 1986, zwei Jahre nach ihrer Ausreise aus der DDR in den Westen. Die intensive Auseinandersetzung mit der deutsch-deutschen Teilung und ihre Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit der Protagonisten sowie das Sujet der Großstadt Berlin prägen ihr Werk. Auch der Roman „Böse Schafe“ (2007) ist in Berlin verortet: Kurz vor der Wende verliebt sich die aus dem Osten geflohene Protagonistin in einen Junkie. Die Geschichte einer ungewöhnlichen Beziehung wird anhand von 89 Sätzen ausfabuliert. Im Interview hat Lange-Müller Folgendes über die Bedeutung der Stadt für den Roman gesagt: „Ich frage mich, warum außer Sven Regener kaum einer unter den West-Berliner Schriftstellern mit dem Reflex des Verlustes reagiert auf das, was nicht mehr da ist. Als ob da nichts verschwunden wäre!“ (FAZ v. 28. Juli 2007)

Neben Arbeiten für das Theater und den Rundfunk gehören weitere Erzählbände (u. a. „Die Enten, die Frauen und die Wahrheit. Erzählungen“, 2013) und Romane zu Lange-Müllers mit zahlreichen Preisen ausgezeichnetem Werk. So erhielt sie 1986 den Ingeborg-Bachmann-Preis und war 1989/90 Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim. Des Weiteren wurden ihr der Alfred-Döblin-Preis (1995), der Preis der

LiteraTour Nord (2008) und der Kleist-Preis (2013) zugesprochen.

Frankfurter Poetikvorlesungen im Sommer 2016: Katja Lange-Müller – „Das Problem als Katalysator“

14., 21., 28. Juni und 5. u. 12. Juli. Campus Westend, Hörsaalzentrum HZ 1 & 2, Beginn jeweils 18 Uhr.

13. Juli: Abschlusslesung im Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2.

Eintritt: 7 / 4 Euro

Begleitausstellung im „Fenster zur Stadt“, Braubachstr. 18–22

Mehr dazu unter www.uni-frankfurt.de/45662348/aktuelle_dozentur


Die Stiftungsgastdozentur für Poetik ist verortet an der Goethe-Universität. Gefördert wird die traditionsreiche Dozentur von den Verlagen S. Fischer, Schöffling & Co. und Suhrkamp, der Vereinigung der Freunde und Förderer der Universität, der Stadt Frankfurt am Main sowie dem Literaturhaus Frankfurt.

Weitere Informationen:

Prof. Susanne Komfort-Hein, Geschäftsführung Frankfurter Poetikvorlesungen, Goethe-Universität Frankfurt am Main. Tel. (069) 798-32857; komfort-hein@lingua.uni-frankfurt.de