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Nov 9 2015
17:01

Internationale Nachwuchskonferenz des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ fragt nach der Verankerung von Wissenschaft in gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen

Konferenz zur Macht (in) der Wissenschaft

FRANKFURT. Die internationale Nachwuchskonferenz des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität beschäftigt sich am 13. und 14. November aus verschiedenen disziplinären Perspektiven mit Theorie und Praxis von wissenschaftlicher Wissensproduktion und deren kritischen Potential. Der Titel der Tagung in englischer Sprache lautet: „The Power of/in Academia: Critical Interventions in Knowledge Production and Society“.

Auf der einen Seite spielt wissenschaftlich produziertes Wissen eine zentrale Rolle in der Deutung und Kritik sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und politischer Zusammenhänge, auf der anderen Seite entsteht dieses Wissen in ebenjenen Zusammenhängen. Wissenschaft kann nie losgelöst von gesellschaftlichen Macht– und Herrschaftsverhältnissen gedacht werden. Dennoch nehmen wissenschaftliche Erkenntnisse im Vergleich zu anderen Wissensformen gerade deswegen eine besondere Rolle ein, weil sie als besonders „neutral“, eben wissenschaftlich, gelten.

Gesellschaftskritik und Wissenschaft zu verbinden, bedeutet daher auch, jene Verfahren zu reflektieren, die zur Analyse sozialer Phänomene eingesetzt werden und die letztlich die Grundlage für Gesellschaftskritik seitens der Wissenschaft darstellen. In verschiedenen Panels wird diskutiert, in welcher Form und auf welchen normativen Grundlagen Wissenschaft Kritik an Gesellschaft und Gesellschaft Kritik an Wissenschaft üben kann; wie sich kritische Perspektiven auf die Rolle der Wissenschaft in gesellschaftlichen Prozessen entwickeln lassen und welche Rolle dabei die methodologische und ethische Reflexion der eigenen Vorgehensweisen spielt. Außerdem wird das Verhältnis von wissenschaftlichem zu ästhetischem Wissen diskutiert und das kritisch-reflexive Potential der Kunst als das Andere der Wissenschaft beleuchtet.

Am Abend des ersten Konferenztages (13.11.) hält hierzu Prof. Dieter Mersch, Leiter des Instituts für Theorie (ith) und Professor für Ästhetik und Theorie an der Züricher Hochschule der Künste (ZHdK), den Abendvortrag „Aesthetic Criticism. On the Wisdom of Art“. Überdies soll auch die Konferenz selbst als eine Form performativer Wissensdarstellung hinterfragt werden. Das Theater der Versammlung der Universität Bremen, eines der ersten deutschen Forschungstheater, wird am Samstagvormittag „C Copy A Encrypted“ performen. Zudem wird es Formen der kollektiven Wissensproduktion geben, in denen die behandelten Themen in einem alternativen Rahmen besprochen werden. Zum Abschluss der Konferenz wird Prof. Yvonna S. Lincoln (Texas A&M University) in ihrem Abendvortrag „Threat Levels: Qualitative research Ethics, Power and Neoliberalism’sContext“ über die qualitative Forschung im neoliberalen Kontext sprechen.

Die internationale Nachwuchskonferenz steht Interessierten offen. Alle Veranstaltungen finden im Gebäude des Exzellenzclusters auf dem Frankfurter Campus Westend statt. Eine vorherige Anmeldung wird erbeten unter: graduateconference@normativeorders.net

Programm: www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/nachwuchskonferenzen

Kontakt: Johanna Leinius vom Organisationsteam der Nachwuchskonferenz, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Tel. 069/798-31516, johanna.leinius@normativeorders.net, www.normativeorders.net/de/