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Nov 29 2013
12:50

Die niederländische Autorin Connie Palmen liest in der Reihe „Niederländische Sprache und Kultur“ aus ihrem neuesten Werk

Vom Umgang mit dem Krebstod eines geliebten Menschen: „Logbuch eines unbarmherzigen Jahres“

FRANKFURT. In der Reihe „Niederländische Sprache und Kultur“ liest die niederländische Schriftstellerin Connie Palmen am Mittwoch (4.12..) um 19 Uhr aus ihrem neuesten Werk „Logbuch eines unbarmherzigen Jahres“. Die zweisprachige Lesung findet im Casino, Raum 1.812, Campus Westend, statt.

Dieses „Logbuch eines unbarmherzigen Jahres“ beschreibt, wie Connie Palmen sich im Jahr 2010 nach dem Krebstod ihres Ehemannes, dem bekannten und charismatischen niederländischen Politiker Hans van Mierlo, mühsam selber wieder ins Leben hineinschreibt. Diesen Prozess gegen das Vergessen will sie unmöglich einen Roman nennen, es ist auch kein Tagebuch; sie nennt es deshalb ein „Logbuch“, mit dessen Hilfe sie die eigene Position bei der vorsichtigen Rückkehr ins Leben bestimmen kann. Sie versucht, die Tiefe des Schmerzes zu ergründen. Dazu liest sie bei anderen Autoren nach, wie diese mit der Trauer und dem Schmerz umgingen, und fragt auch bei anderen Hinterbliebenen nach, wie es für sie sei, ohne den Verstorbenen auskommen zu müssen. Im „Logbuch eines unbarmherzigen Jahres“ klopft Palmen sehr präzise Geschehnisse und Gespräche teils in Rückblicken, teils während des Trauerprozesses ab und tastet sich so an ihre Gefühle heran. Die Lektüre dieses in einer wunderbare Sprache geschriebenen Buches geht unter die Haut, sowohl denjenigen, die einen Verlust eines nahen Menschen verarbeiten müssen, als auch denen, die dieses Schicksal (noch) nicht getroffen hat.

Seitdem im Jahre 1995 ihr Debütroman „Die Gesetze“ („De wetten“) in deutscher Übersetzung beim Diogenes Verlag erschien, ist die Philologin und Philosophin Connie Palmen auch im deutschen Sprachraum eine feste literarische Größe. Insgesamt erschienen von ihr acht Titel bei diesem Verlag, der letzte im März 2013. Für die 1955 geborene Connie Palmen ist es bereits der zweite Versuch, um nach dem Tod eines Partners schreibend zu sich selbst zu finden. Ihr 1998 erschienener Roadmovie „I.M.“ (deutsch 2001) erzählte ihre stürmische Beziehung mit dem niederländischen Moderator und Publizisten Ischa Meijer und ihre Verzweiflung nach seinem plötzlichen Herzstillstand im Jahre 1995.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; http://www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe