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Personalia/Preise

Jul 12 2012
17:30

Judaistin, Jurist und Mathematiker sind die Preisträger 2012

1822-Universitätspreis für exzellente Lehre

FRANKFURT. Zum elften Mal ist am Donnerstag der „1822-Universitätspreis für exzellente Lehre“ an der Goethe-Universität verliehen worden. Preisträger sind in diesem Jahr die Judaistin Dr. Annelies Kuyt (1. Preis: 15.000 Euro), der Jurist Dr. Timo Tohidipur (2. Preis: 10.000 Euro) und der Mathematiker Prof. Dr. Anton Wakolbinger (3. Preis: 5.000 Euro).

Der von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse getragene „1822-Universitätspreis für exzellente Lehre“, der seit 2002 jährlich gemeinsam mit der Universität vergeben wird und den die Studierenden durch ihr Vorschlagsrecht maßgeblich mitgestalten, schenkt der grundständigen Lehre besondere Bedeutung, die Preisträger müssen hier besonders engagiert sein. Seine Vergabe wird von Lehrenden wie Lernenden gleichermaßen aufmerksam verfolgt. „Der Preis ist längst eine Institution und eine wertvolle Initiative, die Bedeutung und Wahrnehmung der Lehre in und außerhalb der Universität zu stärken“, betont der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Werner Müller-Esterl. Dies unterstrich auch Herbert Hans Grüntker, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Frankfurter Sparkasse: “Mit der Vergabe des 1822-Universitätspreises wollen wir die Bedeutung der Lehre hervorheben, die an einer Hochschule naturgemäß immer ein wenig im Schatten der Forschung steht. Dass uns dies gelingt, zeigt das Engagement, mit dem Studentinnen und Studenten alljährlich für die von Ihnen nominierten Professoren eintreten und wie überzeugend sie für ihre Favoriten plädieren.“

In diesem Jahr hatte die Jury die Qual der Wahl, ihre Entscheidung aus 16 Vorschlägen zu treffen. Aus diesen wählte eine Kommission, bestehend aus Studierenden, Professoren und Mitarbeitern der Universität sowie eines Vertreters der Stiftung der Frankfurter Sparkasse, die Preisträger aus. Der Vorsitzende der Kommission, Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, lobt: „Gute Lehre lebt von dem Engagement des Einzelnen; Studierende spüren sofort, wem die Lehre eine Herzensangelegenheit ist und wem es gelingt, Begeisterung für das Fach zu wecken.“ 

Die Qualität der Lehre ist in Zeiten dramatisch steigender Studierendenzahlen von entscheidender Bedeutung. Als Indikator für die Attraktivität einer Universität gewinnt sie immer mehr an Gewicht. Bereits im letzten Jahr ist es der Goethe-Universität im Rahmen des Qualitätspakts Lehre mit dem Programm „Starker Start ins Studium“ gelungen, hier deutliche Akzente zu setzen. Das mit rund 21 Mio. Euro dotierte Programm zielt auf eine systematische Verstärkung der Studieneingangsphase.

Zu den Preisträgern:

Dr. Annelies Kuyt (Fachbereich 9 – Sprach- und Kulturwissenschaften): Die Judaistin mit dem Forschungsschwerpunkt jüdische Mystik und jüdische Traumdeutung unterrichtet an der Goethe-Universität u.a. Neu-Hebräisch und Bibel-Hebräisch. Damit Hebräisch nicht nur eine biblische Sprache für die Studierenden bleibt, hat Frau Dr. Kuyt umfangreiche eLearning-Lehrformate entwickelt. Neben dem Spracherwerb führt  Frau Dr. Kuyt ihre Studierenden mit Hilfe sogenannter „Screencasts“  in das wissenschaftliche Arbeiten mit Originalquellen ein. Besonders beeindruckte die Jury der Einsatz von Frau Kuyt für das Institut für Judaistik, dessen Interimsleitung sie fast vier Jahre innehatte. Für dieses Engagement und die kreative Vermittlung des Hebräischen wurde Frau Kuyt mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Dr. Timo Tohidipur (Fachbereich 01 – Rechtswissenschaft): Zum ersten Mal in der Geschichte des 1822-Universitätspreises wird mit Dr. Tohidipur ein Jurist für sein Engagement in der Lehre ausgezeichnet. Dr. Tohidipur arbeitet derzeit an einer  Habilitationsschrift zur „Staatsverfassung im Islam“ (AT). Doch profitieren  seine Studierenden nicht nur von diesem  Thema, sondern auch von seiner Auseinandersetzung mit Menschen-, Sicherheits- und Migrationsverwaltungsrecht, das er lebhaft zu vermitteln weiß. Besonders  hervorzuheben ist sein Einsatz für eine Internationalisierung des Jurastudiums: Neben seiner Lehre in Frankfurt lehrt Dr. Tohidipur regelmäßig bei Summer Schools im europäischen Ausland und setzt sich dafür ein, dass Studierende Auslandserfahrungen während ihres Studiums sammeln. Für seinen Einsatz und sein Engagement wird Herrn Dr. Tohidipur der 2. Preis verliehen.

Prof. Dr. Anton Wakolbinger (Fachbereich 12 – Informatik und Mathematik):  Anton Wakolbinger, Professor der Mathematik,  wurde, und das ist eine Besonderheit, von den Studierenden der Informatik vorgeschlagen – was nicht nur für seine mitreißende Lehre im Pflichtcurriculum spricht, sondern auch sein Engagement als Studiendekan des Fachbereichs 12 honoriert. In den letzten beiden Jahren hat er sich für die Belange beider Fächer eingesetzt und war für alle Studierenden seines Fachbereichs geschätzter Ansprechpartner. Besondere Verdienste hat sich Professor Wakolbinger mit dem  Aufbau eines Lernzentrums Mathematik erworben, in dem die Studierenden Arbeitsmaterialien, immer aber auch Ansprechpartner finden, die zur Beratung zur Verfügung stehen. Im Juli wird  Professor Wakolbinger das Amt des Studiendekans an einen Nachfolger übergeben; die Auszeichnung ist somit nicht nur ein Dank für besondere Lehrleistung, sondern auch für sein Engagement als Studiendekan.

Als Preisträgerinnen und Preisträger vorgeschlagen worden waren neben den Ausgezeichneten folgende Lehrende:

Prof. Dr. Volker Wieland, Fachbereich 02 - Wirtschaftswissenschaft
Dr. Michelle Becka, Fachbereich 07 - Katholische Theologie
Prof. Dr. Frank Bernstein, Fachbereich 08 – Philosophie und Geschichtswissenschaften
Prof. Dr. Lisette Gebhardt, Fachbereich 09 - Sprach- und Kulturwissenschaften
Prof. Dr. Georg Peez, Fachbereich 09 - Sprach- und Kulturwissenschaften
Jesko Bender, FB 10 – Neuere Philologien
Anne Marlene Hastenplug, FB 10 – Neuere Philologien
Dr. Karsten Tolle, FB 12 – Informatik und Mathematik
Dr. Götz Olaf Munsionius und Sven Jarohs, FB 12 – Informatik und Mathematik;
Dr. Georg Wille, FB 13 – Physik
Prof. Dr. Alexander Heckel, FB 14 - Biochemie, Chemie und Pharmazie
Dr. Bernd Sorg, FB 14 - Biochemie, Chemie und Pharmazie
Dr. Tobias Weberschock, Fachbereich 16 – Medizin.

Informationen: Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl, Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798-22431, Fax.: (069) 798-22599, schulmeyer@pvw.uni-frankfurt.de