Angebote
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„Gesundheits-Teegärten“
Für viele Geflüchtete ist trotz schwerer psychischer Belastung der Weg zu einer psychologischen Hilfe behindert, da es an Wissen über das deutsche Gesundheitssystem und dessen Möglichkeiten zur psychologischen Versorgung fehlt. Zudem erschweren Sprachbarrieren und soziale Isolation den Zugang zu hilfreichen Informationen. In vielen der von Flucht betroffenen Herkunftsländer besteht kein flächendeckendes Angebot an Psychotherapie. Entsprechend besteht lediglich wenig Wissen über psychische Erkrankungen. Auch sind diese stärker als in mitteleuropäischen Ländern stigmatisiert und gesellschaftlich tabuisiert. Viele haben Angst verrückt zu sein oder schämen sich dafür, dass es ihnen schlecht geht.
Der „Gesundheits-Teegarten“ ist ein von Mewes und Kolleginnen an der Universität Marburg entwickeltes, kultursensibles Konzept der Informationsvermittlung, das Hilfe zur Selbsthilfe anbietet. Im Rahmen von zwei offenen Gruppenveranstaltungen werden Aufklärung über psychische Symptome infolge der Traumatisierung durch Krieg und Flucht vermittelt, und es wird über weitergehende Angebote der psychologischer Unterstützung wie Beratung und Psychotherapie informiert.
An der Psychosozialen Beratungsstelle für Flüchtlinge werden regelmäßig „Gesundheits-Teegärten“ in Farsi und arabischer Sprache angeboten, die mit erfreulich guter Resonanz von geflüchteten Menschen aus unterschiedlichen Gemeinschaftsunterkünften in Frankfurt besucht wurden. Hierbei leisteten die verantwortlichen Leiter und Mitarbeiter der Einrichtungen eine wichtige Unterstützung bei der Motivierung der Geflüchteten. Insgesamt kann als Fazit festgehalten werden, dass die Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Entlastung leisten und der Gefahr der Entmutigung angesichts wiederkehrenden Erinnerungen an traumatische Erlebnisse und der aktuellen Lebensbedingungen entgegenwirken.
Kontakt: MSc Schahryar Kananian, Dipl.Psych. Samar Al Sari