Eröffnung der Trauma-Ambulanz

Seit vielen Jahren wird in der Verhaltenstherapie-Ambulanz der Goethe-Universität Frankfurt ein breites Spektrum von Störungsbildern behandelt. Einer der Schwerpunkte bildet hierbei die Behandlung und Erforschung der psychischen Folgen schwerer körperlicher oder sexualisierter Gewalt.

In diesem Zusammenhang wurde am 13. Februar 2009 in der Alten Aula des Campus Bockenheim im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums die neue Trauma-Ambulanz eröffnet. Circa 350 geladene Gäste, unter ihnen niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten, ALUMNI-Mitglieder, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Kliniken, Beratungsstellen oder vergleichbaren Institutionen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg nahmen bei dieser Veranstaltung teil.

Nach einer musikalischen Einstimmung mit Klavier und Flöte eröffnete der Dekan des Fachbereichs Psychologie Prof. Dr. Moosbrugger das Symposium, Grußworte von der Stadträtin Frau Dr. Rottmann, Dezernentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Frankfurt, sowie von Prof. Dr. Stangier, Leiter der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie und der Verhaltenstherapie-Ambulanz der Goethe-Universität Frankfurt folgten.

Für den ersten Vortrag konnte die Präsidentin der Internationalen Fachgesellschaft für Psychotraumatologie (ISTSS), Frau Prof. Dr. Patricia Resick aus Boston, USA, eine der renommiertesten Forscherinnen und Therapeutinnen im Bereich der Posttraumatischen Belastungsstörung, gewonnen werden. Sie stellte die Cognitive Processing Therapy (CPT) vor, welche sie speziell für Opfer von Gewalterfahrungen entwickelte und die sich bereits in einer Vielzahl von Studien als ebenso wirksam wie verträglich erwiesen hat. In einem sich am Wochenende an das Symposium anschließenden zweitätigen Workshop mit Frau Prof. Resick konnten circa 45 Teilnehmer tiefergehende Kenntnisse über das Therapieprogramm, welches aus trauma-fokussierten kognitiven Elementen und Konfrontationselementen besteht, gewinnen und auch eigene Fälle einbringen.

Den zweiten Vortrag hielt Frau Dr. Regina Steil aus unserer Abteilung zu einem neuen Behandlungskonzept für Posttraumatische Belastungsstörung und schwere Störungen der Emotionsregulation - der Dialektisch-Behavioralen Behandlung der PTBS. Diese Behandlungsform wurde bereits in einer ersten Studie an stationären Patientinnen im Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Mannheim wissenschaftlich überprüft und zeigt eine sehr gute Wirksamkeit und Verträglichkeit. Im Rahmen der Trauma-Ambulanz an der Goethe-Universität soll nun dieses Behandlungskonzept bei ambulanten Patientinnen mit körperlichen oder sexualisierten Gewalterfahrungen in der Kindheit eingesetzt und evaluiert werden.

Ausgerichtet wurden das Symposium und der anschließende Workshop von der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie. Den helfenden Mitarbeiter/innen der Verhaltenstherapie-Ambulanz gilt besonders großer Dank für den reibungslosen organisatorischen Ablauf der gut besuchten Veranstaltung.