Posttraumatische Belastungsstörung

Ein Trauma (= Wunde, Verletzung) kann nach einem (lebens-) bedrohlichen und tief erschütternden Erlebnis auftreten, das den Rahmen üblicher menschlicher Erfahrung sprengt und die seelischen und biologischen Bewältigungsmechanismen des Menschen überfordert. Hierbei handelt es sich um Ereignisse, die bei nahezu jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würden und den Betroffenen in extreme Hilflosigkeit und Angst versetzen, wie z. B. bei Vergewaltigungen, Überfällen, Folter, Katastrophen oder Unfällen.

Grundsätzlich kann jeder Mensch von einer psychisch traumatisierenden Erfahrung betroffen werden und anschließend unter den Folgen leiden. Als Folge können sogenannte posttraumatische Symptome entstehen, d.h. dem Betroffenen kommen ungewollte und immer wiederkehrende Erinnerungen, Bilder und Gedanken an das Trauma, die verbunden sind mit überflutenden und intensivsten Gefühlen und Angstzuständen. Der Betroffene leidet an Albträumen, Schlafstörungen, Vergesslichkeit, Schreckhaftigkeit, Konzentrationsproblemen und vermeidet Dinge, die ihn an das Erlebte erinnern. Diese Symptome können sich direkt nach dem Ereignis, aber auch Monate oder Jahre nach dem Trauma entwickeln. Unter ungünstigen Bedingungen kann eine Chronifizierung eintreten, die neben der Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung auch mit anderen psychosomatischen Störungsbildern wie Depression, Angsterkrankungen, Somatisierungsreaktionen, Schmerzstörungen und dissoziativen Störungen einhergeht.

Entsprechend einer körperlichen Verletzung bedarf auch das seelische Trauma der Behandlung, um langfristigen gesundheitlichen und psychosozialen Beeinträchtigungen vorzubeugen.

In unserer Ambulanz wenden wir die zentralen Bestandteile der kognitiv-behavioralen Traumatherapie an, nämlich die Konfrontation mit den belastenden Erinnerungen und die Veränderung ungünstiger Bewertungen zum Trauma und seinen Folgen. Kombiniert werden kann dies mit einem Training in der Regulation von sehr belastenden Gefühlen (Skills-Training), welches auf PatientInnen mit Posttraumatischer Belastungsstörung zugeschnitten ist.

Weiterführende Literatur:

  • Ehlers, A. (1999): Posttraumatische Belastungsstörung. Göttingen: Hogrefe.
  • Steil, R. & Rosner, R. (2008). Ratgeber Posttraumatische Belastungsstörung. Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher. Göttingen: Hogrefe
  • Schäfer, U., Rüther, E. & Sachsse, U. (2006): Hilfe und Selbsthilfe nach einem Trauma: Ein Ratgeber für Menschen nach schweren seelischen Belastungen und ihren Angehörigen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht

Weiterführende Links: