Schwerpunkt Pädagogische Psychologie

Zum Kompetenzprofil des Studienschwerpunkts Pädagogische Psychologie im M.Sc. Psychologie gehören Kenntnisse und Fertigkeiten, die sich sowohl auf erfolgreiche als auch auf problematische Lern- und Entwicklungsprozesse (Lernstörungen, bildungsferne Sozialisation etc.) in der gesamten Lebensspanne beziehen.

Die Absolvent*innen erwerben Kompetenzen, die sie zur Konzeption, Durchführung und Evaluation von Lehr- und Lernangeboten in verschiedenen pädagogischen Kontexten befähigen (z.B. in der Schule und im vorschulischen Bereich, in der beruflichen Fort- und Weiterbildung, beim medienbasierten Lehren und Lernen).

Vermittelt werden Kenntnisse über individuelle kognitive, emotionale und motivationale Bedingungsfaktoren erfolgreicher Lernprozesse in allen Lebensaltern, Kenntnisse über Bedingungsfaktoren auf institutioneller Ebene sowie Kenntnisse zur Gestaltung von Lernumgebungen, zur Durchführung von Unterrichtsanalysen und zum Einsatz von Lehr- und Lernmedien.
Unter Einbeziehung einer Lehrberatungsstelle werden praktische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die zur Diagnostik und zu Beratungs- und Trainingstätigkeiten im Zusammenhang mit Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten bei besonderen Lernern (Exceptional Children) benötigt werden.

Vertiefend wird auf Bedingungsfaktoren kognitiver und emotionaler Lern- und Entwicklungsbesonderheiten (z.B. Dyslexie, Dyskalkulie, ADHS, Aggression, Angststörungen, aber auch Hochbegabung) eingegangen, auf die Diagnostik von Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten (inklusive einer Fallarbeit), auf die Beratung von Erziehungsberechtigten sowie auf Trainingsmaßnahmen bei Lerndefiziten und Verhaltensauffälligkeiten.
Die Absolventen erwerben Kompetenzen, die auf Forschungstätigkeiten im pädagogisch-psychologischen Bereich sowie auf Tätigkeiten in Bereichen des Bildungsmonitoring und der Bildungsberatung vorbereiten. Dazu werden Studien der empirischen Bildungsforschung sowie methodische Ansätze wie z.B. Längsschnitt- und Mehrebenenanalysen und Interventionsdesigns behandelt. Zur praktischen Vertiefung dieser Forschungsinhalte bestehen Kooperationen mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), dem LOEWE-Zentrum zur Erforschung individueller Entwicklung und adaptiver Lernförderung (IDeA) sowie weiteren Trägern zur Sicherung der Qualität institutioneller Aus- und Weiterbildung.
 
Berufsperspektiven

Der Schwerpunkt Pädagogische Psychologie bereitet auf vielfältige Berufstätigkeiten in Praxis und Forschung vor. Nicht zuletzt durch die Schulleistungsstudien der vergangenen Jahre ist die Frage, wie Lehr-Lernprozesse zu optimieren sind, vermehrt in das öffentliche Interesse gerückt, sodass neue Berufsfelder erschlossen wurden. Zu wichtigen Arbeitsfeldern, für die sich Absolvent(innen) mit diesem Schwerpunkt qualifizieren, gehören zum Beispiel

  • Schulpsychologische Tätigkeiten (Diagnostik, Beratung und Intervention)
  • Tätigkeiten in Kliniken oder Institutionen, die Störungen im Kinder- und Jugendalter behandeln
  • Bildungsarbeit in öffentlichen Organsationen oder Unternehmen (Analyse, Konzeption und Angebot von Aus- und Weiterbildungen)
  • Bildungsmonitoring für Politik und Öffentlichkeit (z. B. Konzeption, Durchführung von Studien)
  • Forschungstätigkeiten an Universitäten oder anderen Forschungseinrichtungen

Gründe für die Wahl des Schwerpunktes
 
Der Schwerpunkt Pädagogische Psychologie im M.Sc. Psychologie hat das erklärte Ziel, eine starke Forschungsorientierung mit einer starken Praxisorientierung zu verbinden.
Praxisorientierung im Studium:

  • Fallarbeiten mit Echtfällen aus einer Beratungsstelle
  • vielfältige Möglichkeiten für Praktika im Rhein-Main-Gebiet (z. B. Schulpsychologische Beratungsstellen, DIPF)

Forschungsorientierung im Studium:

  • forschungsorientierte Lehrveranstaltungen im Masterstudiengang (Methodenlehre, zweisemestriges Forschungsmodul)
  • enge Einbindung in die Forschungsarbeit der Abteilungen durch das Forschungsmodul
  • enge Einbindung von Masterarbeiten in aktuelle Forschungsprojekte
  • Förderung von wissenschaftlichen Kongressvorträgen von Studierenden
  • starke Vernetzung innerhalb der Frankfurter Forschungslandschaft, speziell mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und dem LOEWE-Zentrum zur Erforschung individueller Entwicklung und adaptiver Lernförderung (IDeA)
  • starke internationale Vernetzung. Die am Schwerpunkt beteiligten Abteilungen kooperieren mit Wissenschaftlern aus Großbritannien, Israel, Niederlande, Belgien und den USA.